Es soll ja ein paar hundert Naturhöhlen geben auf der Schwäbischen Alb. Und wir haben in der näheren Umgebung schon eine ganze Menge "abgearbeitet"...
Da bin ich nun über das Goldloch gestolpert. Bei Google.maps ist das nicht notiert. Es dauert eine ganze Weile, bis ich es lokalisieren kann. Nicht weit von der Nebelhöhle entfernt.
Am Freitag hat Anastasia mir beim Gemüsekauf noch zwei Doradefische aufgeschwatzt. Hab noch nie Dorade gebraten. Sie hat sie mir ausgenommen und gesalzen. Ich soll die noch in Mehl wälzen, Öl, Knoblauch, Rosmarin... Wobei ich Rosmarin zu Hause nicht finden kann. Geht dann aber auch ohne.

Als wir ganz in der Nähe unseres Ziels angekommen sind, fragt Ingolf an einem Holzhaus nach dem Weg. Ein jüngerer Mann verweist uns an seine Mutter. Die ist dort in der Gegend groß geworden. Erst erzählt sie etwas verhalten, dann gerät sie aber in Fahrt. Das Goldloch läge direkt am Albtrauf und der Weg sei ja nicht ungefährlich. Die Eltern hätten die Kinder immer gewarnt, dort nicht hinzugehen, denn da würden auch Fledermäuse nisten. Und wenn einem die in die Haare flattern und sich dort verfangen, kriegt man die nicht mehr raus!!! Sie sei dort also NIE gewesen. Inzwischen dürfte sie ungefähr 80 Jahre alt sein. Ihr Mann ist vor zwei Monaten verstorben. Wie sich später rausstellt, liegt das Goldloch keine 200 m von dort entfernt, wo wir sie angetroffen haben. Sie hat dort 30 Jahre lang eine Ausflugshütte geführt an den Wochenenden. Ohne Wasser- und Stromanschluss. Wasser hat man herbeiholen müssen und gekocht hat man mit Gas... Politisch schwallt sie all ihren Frust über die Grünen heraus. Im Ort seien das nur Kinder von reichen Eltern gewesen... arbeiten hätten die Grünen nie wirklich müssen. Also Gartenarbeit oder Landwirtschaft! Die hätten doch alle überhaupt keine Ahnung!
Also ich hätte ihr noch stundenlang zuhören können :-)

Auch hier ist das Goldloch nicht ausgeschildert.

Höhleneingang

Oberhalb der Straße...

Höhlenspinnen

Trampelpfad zurück bergauf

Hier begegnet uns der Mann auch wieder, den wir auf dem Waldweg direkt vor der Höhle schon begegnet sind. Ihn und zwei andere Wanderer haben wir dann die 20 m den Abhang runter in die Höhle geschickt. Da ist ja nichts ausgeschildert, von daher ist das Goldloch offenbar völlig unbekannt...
Der freundliche Mann lässt sich auf einen (Getreide)Kaffee einladen. Er ist aus der Gegend um Zwickau, wenn ich mich recht erinnere... Hinsichtlich der Coronamassnahmen hat er Einiges zu berichten. Er ist VÖLLIG dagegen. Seine Schwester hat einst zum Thema Gesichtsmaske ihre Doktorarbeit geschrieben (Maske gesundheitsschädigend!). Sie ist entsetzt, dass das heute anscheinend alles nicht mehr gilt...
Eine sehr erfrischende Unterhaltung :-)

Auf dem Rückweg hält Ingolf abrupt an, ich soll meinen Fotoapparat zücken... und wendet, fährt zurück, dreht wieder. Ich halte die Kamera drauf und der Reiher entschwindet :-( Trotzdem noch ein spannendes Bild *find* (anklicken und in groß angucken!).

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