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Wir wollen ein bißchen was von der Toskana sehen und machen uns auf den Weg. Massa Marittima ist ein spezieller Ort, der immer wieder löblich erwähnt wird. Also ist das für heute unser Ziel. Auf dem Weg dahin besteht natürlich wie immer die Gefahr, sich komplett zu verzetteln. Das fängt schon unterhalb von Livorno an, wo man so einen günstigen Zugang zu den Klippen am Meer hat, weshalb der Ort jedes Jahr wieder aufgesucht werden muss... Die Fotomotive sind eigentlich immer die gleichen ;-)
- Antica Piaggetta
- Livorno
- Zypressenalle bei Bolgheri
- Castagneto Carducci
- Massa Marittima
Das mit der Zypressenallee fällt mir allerdings erst unterwegs ein. Die vorbereiteten Ideen habe ich ja schriftlich dabei und stelle fest, dass es tatsächlich eigentlich auf dem Weg liegt. |
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LIVORNO |
Castel Boccale, unterhalb von Livorno |
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Und natürlich hat die Gischt mich durnäßt... |
| SAGE NOCHMAL JEMAND, FELSEN SEIEN NICHT BILDSCHÖN... |
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BOLGHERI |
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CASTAGNETO CARDUCCI |
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Jutta hat einen echten Narren an diesem Romeo gefressen... |
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In dem Restaurant wären wir beinahe zum Essen geblieben, fuhren dann aber weiter. Aber das wird auf jeden Fall nochmal angefahren in Zukunft... So schnuckelig, und die Aussicht!!!
Und SO parkt man in Castagneto Carducci...
fand ich im Internet, das Foto...
ohne Worte, würde ich sagen...
Obwohl... Parken geht ja gar nicht, da kann ja niemand aussteigen.
Und der Fahrer sitzt ganz offensichtlich noch drin.
Aber warum derjenige dringend da durchfahren wollte, erschließt sich mir auch nicht. |
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Jutta würde den kleinen Romeo sehr gerne einpacken und mitnehmen... vielleicht hätte ihm das auch sehr gefallen. Abgeneigt wirkt er nicht. |
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AUF DEM WEG NACH MASSA MARITTIMA |
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Serapias bergonii, zu Deutsch: Schlankwüchsiger Zungenstendel; spargelartige Orchidee |
wilde Gladiole |
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Wir hielten unterwegs an, weil ich unbedingt diese wilden Gladiolen fotografieren wollte. Dabei fand ich auch noch diese freundliche Orchidee und das malvenartige Gewächs. Einfach nur schöööööön! :-) |
Wir sind auf dem Weg Richtung Massa Marittima. An einer Kreuzung biege ich links in die Straße ab - und traue meinen Augen nicht: Auf der linken Straßenseite vor einem alleinstehenden Haus trabt ein Wildschwein!
Zunächst denke ich, dass es aus einem Gehege entwischt sei. Aber es scheint tatsächlich ein wildes Wildschwein auf Futtersuche zu sein. Also halte ich rechts an, um ein Foto zu schießen.
Auf der anderen Straßenseite hält ein entgegenkommender Fahrradfahrer an um ebenfalls ein Foto zu machen.
Das Schweinchen scheint hungrig zu sein und wechselt die Straßenseite zu unserem Auto. Wir verfüttern ihm dann alle Barilla-Kekse, die wir finden können und der Fahrradfahrer läßt sich uns Kekse geben, die er dem Schweinchen von Hand verfüttert. MIR wäre das dann doch zu gefährlich gewesen... Aber er hat seine Finger alle noch. |
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MASSA MARITTIMA |
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Das Territorium der Gemeinde Massa Marittima erstreckt sich über 283,73 qkm und liegt am südlichen Rand der "Erzgebirge" der Maremma - dem hügeligen Gebiet der "Colline Metallifere".
Einwohner um 2000: ~ 8.900.
M.Ma ist Bischofssitz und war im Mittelalter der Hauptort einer kleinen Republik und Amtsbezirk der Lothringer. Dieser erstreckte sich über die heutigen Gemeinden Follonica, Montertondo Marittimo und M.M.ma, die alle zwischen 1920 und 1961 autonome Gemeinden wurden.
Massa Marittima ist gleichzusetzen mit Massa-Veternensis aus der römischen Geschichtsschreibung. Vermutlich wurde Gallo Cesare 325, Neffe von Constantino I (280-337, Röm. Kaiser 306 und Gründer des oströmischen Reiches) in Massa M.ma geboren, berüchtigtster Cäsar (O.Röm.R. 351, R. 354). Fragmente aus dem Paläolithikum, der Bronzezeit, Villanova, der Etrusker, sogar eine hellenische Bronzebüste (bis 650 v.C.) deuten auf eine längere Geschichte hin. Wichtigkeit erlangte M.M.ma erst, als 835 der Bischofssitz von Populonia nach M.M.ma verlegt wurde (sede vescovile v. M.M.ma und Piombino). Es folgten Verwüstungen durch die Sarazenen und der Wiederaufbau durch die ghibellinischen Aldobrandeschi . M.M.ma wurde nebst Pisa und Siena zur reichen und wichtigen Stadt in der mittelalterlichen Toscana. 1310 entstand der erste europäische Bergbaukodex in M.M.ma. Aus den Minen wurden Pyrit, Eisen, Silber Kupfer und Blei, sowie verschiedene Edelgesteine geschürft. Der Reichtum M.M.mas zeugte hauptsächlich aus der Munitionsfabrikation. 1228-1304 wurde der Dom erstellt, zuletzt durch Giovanni Pisano erweiter, 1335 entstanden neue Stadtrechte, 1337 begann man mit gotischen Bollwerken, dem „arco sianese“ und 1377 „le mura“. Wie alle Siena nahestehenden Städte, unterlag M.M.ma dem Druck von Karl dem V. und kam unter die Herrschaft vom Großherzogtum Toscana, dem Medici, Leopold II. In der Folge wurde die Maremma erneut entwässert und teilweise von der Malaria befreit, die Landwirtschaft und auch der Bergbau vorangetrieben. Die große Blütezeit versiegte, bis daß die Minen 1994, nach über 2500 Jahren ihre Fördertürme still legten. Perolla, Scarlino, Capanna, Niccioletta, Boccheggiano im Jahr 1994. > Museo Storico/ - della Miniera/ Lehrstollen/ lago dell’Accesa/ etc. In M.M.ma wurde der heilige Bernardino von Siena (1380-1444) geboren. Das Geburtshaus der Familie Albizzeschi steht noch unverändert auf der Piazza Cavour. Nennenswerte geschichtliche und historische Orte der Gemeinde sind Prata und die Burgen von Perolla und Tatti. Während der Resistenz im 2. Weltkrieg ist vor Allem Niccioletta hervorzuheben, wo 1944 im Juni 83 Partisanen von den Nazifaschisten hingerichtet wurden. Es waren alles Minenarbeiter aus den Pyritminen, welche sich ab 1940 gegen das Regime organisiert hatten. Siehe dazu auch die Besetzung der Minen am 18. März 1944 Boccheggiano und am 21. März in Montieri, in der Folge waren die Hinrichtungen zahlreich. Città drei Stadtteile (Terzine): Cittànuova aus der Gotik ab 1335 Cittàvecchia aus der Romanik um 1228, Borgo, südl. Vorort. Die Piazza Garibaldi (Domplatz) ist original erhalten.
Duomo: der Assunta und dem Cerbone geweiht. Entstand aus einer Klostergemeinschaft, Baubeginn 1228, Erweiterung durch G. Pisano 1287 - 1304. In Travertin aus Cavi di Moris/ Picc. Miniera/ Marsiliana. 3-schiffig, Kreuzung, Giebelprospekt mit mehrstöckigen Stallungen in persp. Verjüngung (höchste Baukunst Pisano!), vollkommener Einsturz des pisaner Kampanile 1906, Erneuerung 1909. Pretorio: Palast des Bürgermeisters (Podestà) aus 1230, 1318 ergänzt so wie heutiger Bestand, mit Stelen der Geschlechter (stemme), heute historisch. Museum mit Pinakothek, Palazzo Comunale: auf romanischem Konzept 1344 durch siamesischen Baumeister Stef.di Meo & Gualt.di Sozzo erweitert, Turm von Bargello. Ehemaliger Palast der Conti di Biserno von 1336 -1603 später Bischofssitz . Kapelle im Rathaus mit Tafel von Lorenzetti aus 1335 (heute im historischen Museum).Torre: del Candeliere und Arco Senese, letzterer vom Militärbaumeister Agn.di Ventura 1337 und Turm mit „Cassero“ um 1228 erbaut. Bogen mit 21,35 m Spannweite. Die Befestigung ist an Basis 42 m, an Krone 15 m breit. St. Agostino: 1299 durch Augustinerorden begonnen und im gotischen Stil beendet, auf alte Stadtmauer gestellt. Die Fassade wurde um 1313 mit Travertin verkleidet. Romanik/ Gotik, von Stef.di Meo & Gualt.di Sozzo. Nebenan der „San Pietro all’Orto“, 1197 erbaut, den Augustinern 1272 überlassen, 1866 nach Aufgabe säkularisiert, heute (Quartierlokal, Post, Orgelmuseum, öffentl. Hof). Magazzino dell’Abbondanza: mit drei Basisbögen aus 1265 in Travertin, ehemals als Kornmagazin benutzt, dahinter die alte städtische Brunnenkammer und der Pfifflibaum (Fruchtbarkeitsbaum). Darüber befindet sich der "Kongresssaal" mit Ausstellungen. Geburtshaus des S. Bernardino (via della Libertà 19) mit der Stadtstele Massa Marittima: stehender Leu. Neuer Bischofspalast: 1914 erneuert, auf etruskischen Grundmauern und siamesischer Wölfin (1474), Freizeichen von Rom! |
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1 Piazza del Duomo (Domplatz für Sommerkonzerte)
2 Duomo S.Cerbone (edelste Piasaner Architektur)
3 Palazzo del Podestà (Museum)
4 Palazzo Comunale (Stadthaus)
5 Magazzino dell'Abbondanza (mit Brunnenbild)
6 Cassero und Arco Senese (mit Uhrenturm)
7 Wechselaustellungen einheimischer Künstler
8 Altes Waisenhaus mit schöner Fernsicht und Cassero (Stadtmauer, Sieneserbogen) mit Konzertplatz
9 Bischöfliche Herberge (Jugendherberger)
10 Collezione d'Arte mit altem Klosterhof (Jazzkonzerte im Sommer)
11 Orgelmuseum gleich neben der Collezione d'Arte im oberen Stadtteil (Citta Nuova) |
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Massa Marittima wird immer so angepriesen in den Reiseführern. Wir kommen ziemlich spät an, und wir wollen natürlich nur den historischen Teil sehen. Es sind ziemlich viele Touristen unterwegs und in einem Lokal sitzen nur schreiende und tobende Kinder. Das historische Zentrum ist insgesamt etwas düster und die Lokale wirken nicht besonders authentisch, eher touristisch.
Jutta und Ute schlendern noch weiter den Hang rauf, dort oben war ich aber vor Jahren schonmal und ich bin viel zu müde, um die Treppchen alle hochzusteigen. Also parke ich mich im nächstbesten Eiscafé. Da bin ich auch gut aufgehoben.
Nachdem die Beiden die restliche Altstadt erkundet haben, gehen wir auch bald wieder zurück zum Parkplatz. Wo im übrigen etliche deutsche Fahrzeuge parken. Wie sollte es auch anders sein... |
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KAPERN-FAHRT ;-) |
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Der Parkplatz grenzt an das Gemäuer des Duomos und aus der porösen Sandsteinwand wachsen überall Büschel der Kapernpflanze. Begeistert mich immer wieder - ich muss das einfach dokumentieren. |
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weiter: DONNERSTAG, 29.05.14 
