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Gestern haben wir noch gewitzelt, dass wir ganz wild darauf wären, heute Morgen in aller Herrgottsfrühe durchs Uferschilfgras des Sees zu schleichen und Vögel zu beobachten. Von 5:30 h oder so war die Rede.
Wer mich kennt weiß, dass man mich zu so einer Uhrzeit
nur mit Anästhesie aus dem Bett und an einen anderen Ort schleifen kann. Freiwillig täte ich es nicht mal unter Protest.
Ute hatte die Ankündigungen aber fast ernst genommen und sich deshalb rein vorsorglich wegen unserer gestrigen späten Heimkunft von der Vogelexpedition abgemeldet.
Als wir Sonntagmorgen gegen 10 Uhr mit relaxtem Frühstückskaffee vor der Tür in der warmen Sonne sitzen
beschließen wir spontan, dann eben am hellichten Vormittag auf Vogelbeobachtung zu gehen. Dunya hat sich bereits für später zum Strand abgemeldet und Timon ist auch nicht begeistert. Also machen Ute, Jutta und ich uns allein auf den Weg. Es sind übrigens nur 3 km bis zum Ort Massaciuccoli und dort beim Hotel La Rotonde. |
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| Engelstrompete am Hotel La Rotonde |
Und hier der Eingang zum Vogelbeobachungspfad |
Fisch im seichten Wasser |
Binsen - Falasco |
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Libellen = Libellule |
Der Holzsteg zieht sich ganz schön weit hin... |
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Ein Gemüsefeld |
mit Artischocken |
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Immer wieder findet man solche Stauden, wenn man durch die Toskana fährt. Allerdings eher am Rand von Gärten oder Gemüsefeldern...
Wahrer Bärenklau (Acanthus mollis) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Akanthusgewächse (Acanthaceae). Die Art ist im Mittelmeerraum verbreitet. Gelegentlich findet sie Gebrauch als Zierpflanze. Im deutschen Sprachraum ist auch die Bezeichnung Weicher Bärenklau gebräuchlich. Der Wahre Bärenklau ist aber nicht näher verwandt mit der auch als Bärenklau bekannten Gattung Heracleum aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). |
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Quelle: www.wikipedia.de
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Quelle: www.wikipedia.de
Quelle: www.wikipedia.de |
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Gestern auf dem Weg nach Lari führte uns der Weg durch eine sehr schöne Gegend mit ein paar interessanten Punkten, die Ute und ich gerne näher inspizieren wollen. Wir würden Jutta gerne mitnehmen, aber die muss das erst mit Timon klären, der ja noch im Ferienhäuschen sitzt. Der möchte dann aber gar nicht unbedingt mit und wir fahren vom Vogellehrpfad aus gleich weiter.
Ute schwebt der Turm bei Caprona vor, zu dem sie gerne hochsteigen möchte, und ich möchte gerne das römische Aquädukt näher in Augenschein nehmen. Für Jutta finden wir bestimmt auch noch was Spannendes. Einstweilen schließt sie sich unseren Expeditionsvorschlägen an. |
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ANCIANO - AQUÄDUKT MEDICEO |
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Asciano befindet sich etwa 6 km hinter San Giuliano Terme. Gestern war mir dieses Aquädukt aufgefallen
Asciano wurde zum ersten Mal im Jahr 975 erwähnt. Das pisanische Aquädukt (italienisch: acquedotto di Pisa) ist ungefähr 6 km lang und hat insgesamt 954 Bögen. Cosimo de Medici gab den ersten Auftrag für diese Wasserleitung, erbaut wurde es dann 1592 unter dem Großherzog Ferdinand (begonnen) und unter Cosimo III. (endend).
Kurz vor Asciano kommt man zu dem Steinbruch Cave di S. Giuliano, der bereits von den Römern ausgenutzt wurde, die mit den Steinen in Pisas Umgebung zahlreiche Gebäude errichteten. Man sagt auch, dass dieselben Steine zum Bau der etruskischen Stadtmauer in Lucca benutzt wurde. Er liegt am Fuße des Berges Monte Faeta, der vom Poeten Carducci in seinem Werk Faida di Comune erwähnt wurde.
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| Die Italiener sind da völlig schmerzfrei: Das Aquädukt ist über 400 Jahre alt? Egal! Die Straße muss da jetzt durch! Zack! Lücke reingeschlagen, Straße durchgebaut. FERTIG! |
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Caprona - Torre degli Uppezinghi |
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Auf dem Weg zum Torre degli Uppizinghi in Caprona |
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Ein ideales Motiv, wie ich später finde, um es als Inspiration für eine Radierung zu verwenden. Hier rechts das Ergebnis... |
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überall blüht und duftet es: roter Baldrian... |
... eine Wolfsmilchart? |
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Wiesenflockenblume |
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| Der Caprona-Turm, auch genannt der "Uppezinghi-Turm", ist das, was von einer Burg aus dem 19. Jahrhundert übrig geblieben ist. Die Burg war die Kopie einer alten Medieval-Burg, welche das Theater für historische Schlachten zwischen Pisa und Florenz war. Die alte Burg wurde von den Florentinern 1433 zerstört. Der Kampf im Jahr 1289 wird bei Dante erwähnt in seiner "Göttlichen Komödie". |
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Unten am Abhang scheint eine Art Go-cart-Bahn zu sein oder vielleicht auch ein Verkehrsübungsplatz... |
Mauerpfeffer krallt sich in die Ritzen. |
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Kamille krabbelt über den Boden. |
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Mastix-Strauch mit Beeren |
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War gar nicht so einfach, das letzte Stück hochzukrabbeln. |
Der Ausblick entschädigt. |
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Eine alte römische Zisterne. Jeder Ziegelstein ordentlich eingefügt. Gute Handarbeit. |
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Eine schlichte - aber wunderschöne - Brombeerblüte! |
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VOLTERRA |
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Ute wollte immer gerne mal Volterra sehen. Eine mittelalterliche Stadt und bekannt für Alabasterprodukte. Ich war ja schonmal dort - und fand, dass dort eindeutig zu viele Touristen rumstapfen.
Volterra ist aber nicht mehr weit weg von Caprona, vielleicht noch 30 km oder so. Warum also nicht einen Abstecher machen... Zeit genug haben wir ja.
Auf dem Weg dort hin haben wir einen sehr schönen Blick auf das Gebiet Le Balze...
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Volterra liegt etwa 50 Kilometer südlich von Pisa und 50 Kilometer vom Mittelmeer entfernt. Die Stadt gilt mit ihrem spektakulären landschaftlichen Umfeld als eine der schönsten in der Toskana.
Der Kern der heutigen Stadt liegt abgeschieden auf einem 550 m hohen Bergrücken über dem Tal der Cecina (Val di Cecina) inmitten einer kargen, zerfurchten Hügellandschaft. Die Felsabbrüche und Geröllhalden sind das Produkt jahrhundertelanger Erosion. Das Gebiet Le Balze im Nordwesten Volterras vermittelt einen beispielhaften Eindruck dieses Phänomens. |
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Bild aus dem Netz. So sieht's von Nahem aus... |
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Reisetip aus dem Netz, für unseren nächsten Besuch:
Wenn man am Campingplatz Le Balze vorbei geht, und sich immer rechts hält, kommt man an ein verrottetes Drehkreuz. Da muss man durch, immer weiter geradeaus, bis es nicht mehr weitergeht. Am Ende ist links eine Mauer. Dort bitte hinsetzen. Im Abendlicht, wenn die toskanischen Hügel Schatten auf ihre Nachbarn werfen, raubt es einem den Atem. |
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VOLTERRA |
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| Ich umrunde den Ort - letztes Mal hatte ich in einem Parkhaus geparkt, direkt am großen Stadttor. Jetzt finde ich aber ganz spontan einen Parkplatz am Straßenrand. Den schnappe ich mir unverzüglich. Keine Parkgebühr zahlen hat doch was... Direkt von dort aus geht eine Treppe den Berg hinauf durch ein Stadttor. |
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| Wir steigen langsam bergauf und hören von Weitem Trommeln, Schellen, Fanfarenklänge... eigentlich graut mir vor solchem Dschingerassabumm in historischen Stadtkernen. Aber diesmal ist es gar nicht so übel: Da findet ein mittelalterlicher Bogenschieß-Wettbewerb statt auf der Piazza dei Priori. Eine Tribüne ist aufgebaut, wo man gemütlich sitzen kann. So man einen Platz findet. Finden wir schließlich auch. |
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Der Moderator in mittelalterlichem Outfit kündigte jeweils die Bogenschützen-Kontrahenten an, auf Italienisch, versteht sich, und offenbar in fröhlichen Reimen. Die wir zwar nicht verstehen, die er aber mit äußerstem Frohsinn mitunter hüpfend vorträgt. Was mich extrem belustigt :-)
Dann marschieren die Bogenschützen mit Fahne herbei und nehmen Platz. Zielen langatmig und schießen ihren Pfeil auf die Zielscheibe. |
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| Zwei Helfershelfer inspizieren jeweils die Zielscheibe und vermessen, welcher Schütze wie genau getroffen hat. |
Das Ergebnis wird dann von einem Knappen im Kettenhemd angezeigt, der mit erhobenem Arm lässig auf die Sieger-Zielscheibe deutet. |
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| Woraufhin der Moderator das Ganze wieder in Reimen löblich kommentiert. |
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| Wir bleiben gleich auf der Piazza dei Priori, wo wir ein einladendes Restaurant erspähen. |
Fisch mit gegrilltem Gemüse... |
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| Pizza in verschiedenen Variationen... |
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Am Hauptplatz der Stadt, der Piazza dei Priori, steht der älteste erhaltene Kommunalpalast der Toskana, der Palazzo dei Priori.
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Der Nachtisch - eine Art Crême Brulé - soll flambiert werden. |
Das Entzünden gelingt dem Kellner nicht so recht. Schmeckt trotzdem :-) |
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| Außerhalb der mittelalterlichen Porta Fiorentina liegt das Teatro Romano, erbaut zur Zeit des Kaisers Augustus. Von der Zuschauertribüne für etwa 2000 Personen blickt man auf die teilweise rekonstruierte Bühnenwand. Die unterhalb des Theaters liegenden Thermenanlagen stammen aus späterer Zeit. |
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