Gestern hat es ja den ganzen Tag in Strömen geregnet, heute morgen immernoch.
Neulich waren wir schon beim Gärtner Musetti und ich habe mir einen Feigenbaum bestellt. Heute Morgen um 10 Uhr soll ich dort sein.
Kornelia will nicht mitfahren. Also mache ich mich alleine auf den Weg.
Schon auf der Straße am Piaggetta wundere ich mich über die großen Pfützen. Auf der Hauptstraße wird es aber nicht besser. Das Wasser schießt teilweise von den Abhängen runter auf die Straße. Dort gibt es keine Kanalisation, die Straße ist sowieso oft recht uneben, und da sammelt sich das Wasser in großen Pfützen. Ich fahre da durch - andere vor mir tun das ja auch. Trotzdem finde ich es befremdlich.
Kurz vor Viareggio, bei Briccoio, ist die Pfütze dann doch schon ziemlich tief. Man muss sehr langsam durchfahren, ich bin sicher, dass das Wasser bis zur halben Reifenhöhe geht. Aber immernoch fahren Autos da durch. Ich also auch.
Ich will beim übernächsten Kreisverkehr dann auf die Aurelia fahren, dazu muss ich zur Auffahrts-Rampe. Vor mir stehen bereits zwei Fahrzeuge und wenden vor einer riesigen Pfütze. Andere Fahrzeuge, die von der Rampe runter wollten, stehen dort und fahren gar nicht erst weiter.
Ich müsste dann eigentlich rechts abbiegen - da stehen aber schon wieder Fahrzeuge vor tiefen Pfützen.
Vor mir das Auto fährt geradeaus - ich hinterher. Die Straße ist trocken.
Als das Auto rechts abbiegt und ich hinterher, dämmert mir, dass das eine Einbahnstraße ist, die wir gerade in umgekehrte Richtung befahren.
Der vor mir Fahrende dreht auf der Hälfte der Straße.
Die Straße ist nicht sehr lang und gut einzusehen. Es kommt niemand entgegen... der wendende Fahrer winkt mir noch, ich soll auch umdrehen. Tue ich aber nicht. Ich fahre einfach weiter und am Ende der Straße biege ich nach links ab - weit und breit ist sowieso niemand.
Danach geht es eigentlich. Ich komme bei Musetti an.

Einer der Mitarbeiter nimmt mich in seinem Fahrzeug mit zur Haupt-Gärtnerei, damit ich mir einen Feigenbaum aussuchen kann.
Unterwegs kommen wir an einem Kanal vorbei, der bis zum Anschlag voller Wasser ist... und ein ganzen Stück über dem Straßenniveau.
Ich bekomme mit, dass die Bewohner von Viareggio empört sind, dass nichts unternommen wird, dass die Kanäle überzulaufen drohen. Die Kommune scheint sich darum nicht zu kümmern.
Am Ende geht wohl alles gut und es hört langsam auf zu regnen.
Ich sammel alle meine Pflanzen ein und fahre über die andere Straße zurück, entlang der Berge. Da ist die Fahrbahn soweit frei. Glück gehabt!