|
Home Flusenkram Kaum zu glauben
Letzte Aktualisierung: 24.04.2015 21:20
|
ELIA UND DIE RABEN??? |
Da gibt es eine Geschichte in der Bibel die über Elia berichtet, der auf ganz wundersame Weise von Gott versorgt wird: | |
1. Könige 17:1-6 Elia am Bach Krit (und bei der Witwe zu Zarpat) 1 Und es sprach Elia, der Thisbiter, aus den Bürgern Gileads, zu Ahab: So wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, vor dem ich stehe, es soll diese Jahre weder Tau noch Regen kommen, ich sage es denn. 2 Und das Wort des HERRN kam zu ihm und sprach: 3 Gehe weg von hinnen und wende dich gegen Morgen und verbirg dich am Bach Krith, der gegen den Jordan fließt; 4 und sollst vom Bach trinken; und ich habe den Raben geboten, daß sie dich daselbst sollen versorgen. 5 Er aber ging hin und tat nach dem Wort des HERRN und ging weg und setzte sich am Bach Krith, der gegen den Jordan fließt. 6 Und die Raben brachten ihm das Brot und Fleisch des Morgens und des Abends, und er trank vom Bach. |
|
Eine sehr spannende Geschichte und eine wirklich wundersame Führung Gottes. Mag sein, dass es so war - für Gott ist das alles kein Problem. Nun fand ich aber folgenden Hinweis, der die Sache in einem etwas anderen Licht darstellt. |
|
Nicht lange nach dem Besuch der Königin von Saba musste sich Elia vor Ahab am Bach Krit verstecken (1. Könige 17,4.6). Dort versorgten ihn Raben. Doch das hebräische Wort für Raben ( ערבים orvim) kann bei gleichem Schriftbild mit anderer Vokalisation Araber bedeuten ( ערבים arvim). Darauf wies schon die Zeitschrift Review and Herald vom 25. September 1860 hin. Chefredakteur war damals Uriah Smith und zu den Koredakteuren gehörten James White und John Andrews. | |
In einem Brief schreibt Willie White, dass seine Mutter ihm auf die Frage, ob Elia tatsächlich von Vögeln ernährt wurde, erwiderte: | |
Brief Willie White vom 14.06.1935: »Das mag sein. Doch so wie mir die Sache gezeigt wurde, versorgten ihn vorbeiziehende Händler mit Nahrung.« (Willie White, Brief vom 14. Juli 1935, http://drc.whiteestate.org/files/3723.pdf) |
|
Ein anderer Adventpionier, Stephen Haskell, schreibt in einem Brief (20.04.1894), Ellen Whites Sohn Edson habe ihm gesagt, dass seine Mutter im Zusammenhang mit der Speisung Elias von Arabern geredet habe (Stephen Haskell, Brief vom 20. April 1894 http://drc.whiteestate.org/files/6833.pdf). |
|
Interessanterweise liegen die Worte "Rabe" und "Araber" ja auch in der deutschen Aussprache nahe beieinander, so dass man sich eine Verwechslung durchaus vorstellen kann. Wobei es sich bei dem hebräisch geschriebenen Wort offenbar sogar noch um ein und die selbe Schreibweise handelt und es lediglich eine Sache der Betonung ist. Kein Wunder, dass es da zu Verwechslungen kommen kann ... | |
Da muss ich doch jetzt tatsächlich noch umdenken :-) Wobei es ja trotzdem ein Wunder ist, dass dort Menschen vorbeikommen und Elia versorgen. | |
Kerit
Andere Schreibweise: Krit, Cherith (engl.) http://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/24133/ |
|
Krit ist der Name des Baches, an dem der Prophet → Elia sich auf den Befehl Gottes verbergen soll, nachdem er gegenüber König → Ahab eine Dürreperiode in Israel angekündigt hat. Der Krit soll Elia das Wasser liefern, während → Raben ihn mit Brot und Fleisch versorgen. | |
Die Kennzeichnung des Krit als נַחַל naḥal „Fluß / Bach“ lässt im Unklaren, ob der Krit ganzjährig Wasser führt oder nicht. Von daher bleibt offen, ob der Krit als Folge der Dürre oder als ganz normales Geschehen austrocknet und so Elia zum Verlassen des Krit zwingt. | |
Lokalisierung des Kerit | |
Abb. 2 Karte zur Lage des Wādī Jābis. |
|
Der Name Krit, der entweder von כרה kārāh „graben / bohren“ oder כרת kārat „schneiden“ abzuleiten ist, verweist auf jeden Fall auf ein tief eingeschnittenes Bachtal. Dessen Lage ist jedoch unbekannt. Im Pilgerbericht der Egeria (ca. 400 n. Chr.) wird beschrieben, dass Egeria in der Nähe des Heimatortes von Elia, → Tischbe, das Tal Corra gezeigt wurde, mit dem ebenfalls eine Eliatradition verbunden sei: „Dies ist das Tal Corra, wo der hl. Elias, der Thesbiter, saß zu Zeiten des Königs Achab, als die Hungersnot herrschte, und auf Befehl Gottes brachte ihm ein Rabe Speise und aus diesem Bach trank er. Denn dieser Bach, den du aus diesem Tal in den Jordan einmünden siehst, der ist Corra.“ (Übersetzung nach Donner, 115f.). Gemeint ist hier wahrscheinlich das Wādī Jābis, das 7 km nördlich von Pella in den Jordan mündet. Diese Lokalisierung ist auch für einen Großteil der neueren Forschung akzeptabel (s. Thiel, 46). Allerdings war die Tradition schon in byzantinischer Zeit schwankend. Im Reisebericht des Pilgers von Piacenza (ca. 570 n. Chr.) wurde als Krit das Wādī l-Ḫārrar gezeigt, das bei Jericho, 1 km nördlich der Mündung des Wādī l-Qelṭ von Osten kommend in die Jordansenke mündet. | |
Umstritten ist die genaue Bedeutung der Wendung עַל־פְּנֵי ‘al pənê in 1Kön 17,3, mit der die Lage des Krit im Verhältnis zum Jordan näher bestimmt wird. Die von vielen angenommene Bedeutung „östlich / jenseits“ (so z.B. Gesenius, 18. Aufl., 1063) ist für diese Stelle nicht überzeugend. In Verbindung mit geographischen Angaben ist die Bedeutung „nahe bei / gegenüber von / in Richtung auf“ zutreffend (Simian-Yofre, 656), so dass eine Lokalisierung des Krit als westlichem Zufluss des Jordan nicht ausgeschlossen ist. Seit dem Mittelalter werden auch westlich des Jordan gelegene Bachläufe mit dem Krit in Verbindung gebracht. Am wichtigsten ist wohl die von Robinson 1841 ins Gespräch gebrachte Identifizierung mit dem Wādī l-Qelṭ, das sich von Jerusalem nach Jericho erstreckt; sie scheitert jedoch daran, dass der rege Reiseverkehr zwischen Jerusalem und Jericho für ein Versteck kaum geeignet ist (Döller, 225). | |
Die Lage des Krit bleibt unbekannt. Allerdings spricht die Heimat des Propheten Elia in dem Gebiet von Gilead und die Notwendigkeit, sich vor König Ahab zu verstecken, eher für eine Lokalisierung im Ostjordanland, so dass das Wādī Jābis nach wie vor die wahrscheinlichste Lösung darstellt. | |
Quelle: Bibelwissenschaft.de | |
Copyright © 2015 Fluse | Impressum |