Alle haben wie immer vorzüglich geschlafen.
Rainer teilt uns mit, dass wir in der nächsten Bucht (Ekinzik Köyu) am nächsten Tag einen Ausflug zu den Schildkrötenstränden nach Dalyan machen können, und eine Bootstour durch das Schilf eines Flusses, vorbei an lykischen Felsengräbern.
Man kann dann noch eine archäologische Ausgrabung durchstreifen, und am Ende wird man zu irgendeinem Restaurant geschifft, wo man dann idealerweise speisen soll.
Ich frage, ob man so eine Tour auch ohne Restaurant bekommen kann. Ich verpflichte mich ungerne vorher. Man müsse natürlich nicht dort essen... aber sofern man mit Anderen dort hingekarrt wird, würde mir ja nichts anderes übrig bleiben, als zu warten?
Dann eben nicht!
Aber wir sind ja noch in Ciftlik Köyu.
Super Wetter, Postkartenidylle.
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Neben uns lag ein Boot mit ein paar Libanesen. Segelfreeks.
Die legen jetzt ab.
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Der Skipper weiß von einem kleinen Ort ein paar Kilometer im Hinterland zu berichten. Er kennt den Restaurantbesitzer von Azmak, der würde uns sein Auto geben, dass wir da mal eben hinfahren können. Gut, ich wär dabei... Ingolf, Mehmet, Birgit und ich machen uns auf den Weg, durch das Bretterbuden-Restaurant hindurch, vorbei an dieser altbackenen Waage...
Das Bergdorf Bayir ist nicht weit.
Die Platane mitten im Ort sei 2.300 Jahre alt... man müsste sie absägen und die Jahresringe zählen, ob das wirklich wahr ist...
Früher wurde über Bayir, gesagt, es sei zwischen den höchsten Bergspitzen der Halbinsel gegründet und der Weg gehe über einen „unpassierbaren“ Berg wo alle Arten von wilden Tieren leben. Heute ist der Berg nicht mehr unpassierbar, man befährt eine geteerte Straße durch eine landschaftlich sehr schöne Umgebung.
Die Einwohner leben von der Landwirtschaft. Es wird viel Lorbeer, Thymian und Salbei angebaut. Viele Bauern arbeiten auch als Imker in der Honigproduktion.
Der kleinen Marktplatz ist sehr hübsch. Ein riesiger Baum, eine Platane, ist die Sehenswürdigkeit des Ortes. Der Baum soll zwischen 1.500 und 2.300 Jahre alt sein. Jeder Reisende soll den Baum umrunden und man sollten sich Zeit für einen Tee oder Kaffee im Schatten der Platane nehmen. Das Internet sagt, man solle nach Memet fragen. Er kennt viele Segler, da er früher ein kleines Restaurant in Ciftlik hatte. Memet spricht etwas Deutsch und freut sich über jeden Besucher.
Aber wir haben ja unseren eigenen Mehmet dabei :-)
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Ich kaufe in einem Laden tatsächlich ein pinkfarbenes Oberteil... wenigstens ein kleines Erinnerungsstück :-) Die drei anderen sind plötzlich verschwunden. Wobei der Ort ja winzig ist... sie waren bei irgendeiner Ölmühle. Die hab ich verpaßt. Jetzt begutachten sie die Auslagen. Die ältere türkische Verkäuferin bietet Ingolf und Birgit Kostproben Türkischen Honigs an, Mehmet läßt sie aus (vermutlich weil er türkisch spricht, und nur ausländische Touristen interessante Kunden sind???). Mehmet fragt sie direkt: "Warum bietest du mir nichts an?" Verlegen behauptet sie, sie habe ihn versehentlich übersehen...
Ingolf kauft Salbeitee.
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Ein sehr hübsches Haus steht schräg gegenüber von der Moschee. Dort könne man sich rasieren lassen, sagt Mehmet. Aha. Ein Barbierladen. Ich frage die Herren, ob ich ein Foto machen dürfe. Es sieht einfach zu farbenfroh aus :-)
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Und schon fahren wir zurück nach Ciftlik.
Unterwegs gibt es eine Menge Bienenstöcke. Soviel auf einen Haufen habe ich noch nie gesehen.
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Danach machen wir uns wieder auf den Weg und segeln weiter, Richtung Ekinzik Köyu.
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Die hatten ein zweieinhalb Monate altes Baby an Bord...
unten: die Summer Sky
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unten:
Ausflugsboote, mit denen man nach Dalyan gebracht wird, zu den Felsengräbern und zur Schildkrötenbucht.
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Wir speisen im Restaurant des Hotels Inceler.
Mehmet hat die Bordkasse - und spricht Türkisch.
Er versteht was davon - und stellt fest, dass man uns viel zuviel berechnen will für das Abendessen. Das lässt er die Kellner wissen. Die das natürlich nicht einsehen wollen.
Mehmet meint, die arbeiten mit zwei Bons - einen für den Chef mit dem korrekten Betrag, und einen für den Gast, den man ordentlich über den Tisch zieht. Mehmet gibt ihm mindestens 100 Türkische Lira weniger, als gefordert. Ein Kellner springt noch hinter uns her und bedankt sich ironisch. Mehr passiert zum Glück nicht.
weiter: DIENSTAG, 20.09.16