Putifigari - Pottu Codinu - 06.10.19 (SON)

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Toskana 2018

SONNTAG, 06.10.19

Fotobox

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Ich möchte mir heute gerne die Domos di Janas in Putifigari ansehen. Die Dame am Hotelempfang erzählte mir gestern Abend beim Einchecken, dass ich das Grab nicht alleine besuchen könne, es sei verschlossen, und man könne es nur mit einer Gruppe und einem Guide besuchen. Woher soll ich jetzt eine Gruppe nehmen? Sie hat mir einen Flyer in die Hand gedrückt und gesagt, da solle ich anrufen und nachfragen. Ich möchte früh anrufen, für alle Fälle, und bin schon um 8:30 Uhr beim Frühstück. Die Dame vom Empfang kommt sofort angeschossen und fragt mich, ob ich noch zum Grab wolle. Jaja, klar! Gut. Sie habe den besten Guide von ganz Sardinien angerufen, Nicola. Er will heute sowieso dorthin, um Fotos zu machen, und er würde mich mitnehmen. Kostenlos. Ich bin sehr begeistert! Ich schaffe es zeitlich gerade noch, einen Kaffee runterzukippen - und schon sause ich mitsamt meinem Gepäck hinter Nicolas Auto her. In die Berge. Ich hätte das NIEMALS alleine gefunden! Es gibt keinerlei Wegweiser. Wir biegen in Sandpisten ein und kommen an Jägern vorbei. Wir parken vor einem Zaun und einem Metalltor. Das ist verschlossen. Zunächst muss ich eine Warnweste anziehen. Diese wilden Jäger sind unberechenbar - man muss wenigstens wahrgenommen werden, damit niemand einen für ein Wildschwein hält. Dann klettern wir durch und über den Stacheldrahtzaun. Es sind noch zwei Frauen dabei, Donatella und Daniella. Es geht einen Trampelpfad entlang und dann einen Abhang hinunter. Nicola hat diverse Stative dabei, für die Beleuchtung der Fotos. Wir schleppen mit.
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PUTIFIGARI - NECROPOLI S'INCANTU
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Über dem Felsengrab hat man ein Steinhäuschen errichtet und das Ganze ist verschlossen.
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Man krabbelt durch den niedrigen Zugang über eine Holzleiter in einen kleinen Vorraum und ist dann in dem wunderschönen alten Grab. Ich weiß, dass die Archäologen eigene Auslegungen haben, wie genau dieses Grab zu verstehen ist. Ich habe aber erst kürzlich in dem Buch "The Doctrin of the Deluge" gelesen, dass die Darstellungen in den Weltreligionen am Ende aus der Sintflut und der Arche abstammen. Und hier haben wir jetzt ein sehr anschauliches Beispiel dafür: Die Decke des Grabraums sieht aus wie ein Dach einer Holzhütte - oder eben wie das Dach der Arche. Es hat diese Abschrägung und auch die Andeutung von Balken. In der Mitte gibt es zwei Säulen, am oberen Rand jeweils ein Halbmond. An der Seite gibt es eine große Scheintür. Man kann sie nicht öffnen - wie bei der Arche. Die große Türe war für ein ganzes Jahr verschlosssen geblieben. An den Wänden gibt es Gravierungen. Da sind sich die Archäologen wieder einig: Boote. Es ist die Darstellung der Arche. Am Boden befindet sich eine runde Aussparung mit Kreislinien. Das oben genannte Buch erklärt diese Darstellung als Hinweis auf das Wasser des Meeres. An einer Stelle wird sogar erwähnt, dass man Wasser in so ein Loch goss, um das Absinken der Wassermassen der Flut und das Ende der Flut damit darzustellen. Nicola sagt, es sei von ca. 3000 v.Ch., auf jeden Fall älter als die Pyramiden. Naja. Die Sintflut war ca. 2400 v.Ch. Und die Erinnerungen daran können also höchstens ca. 2000 Jahre vor Christus gewesen sein.
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Oben das Dach, daran anschließend die Linien der Boot-Darstellung. In der Mitte der Wand die Türe.
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Das "Wasserloch"
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Wir haben eine Gecko-Mutti mit vier Kindern aufgescheucht...
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Daniella + Donatella
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Der Halbmond am oberen Ende der Säule
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	Nicola ist wirklich ein phantastischer Guide. DER BESTE!
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Mastix
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Auf Facebook gibt es einen schönen Film dazu: https://www.facebook.com/archeofoto/videos/421903745148586/ Dann fahre ich wieder hinter Nicola her, zurück zur Straße. Er fährt mit den beiden Frauen nach Putifigari und ich will mir die Nekropolen von Sa Figu anschauen.
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Artischockenfelder
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SA FIGU
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Sa Figu liegt bei Ittiri. In der Tat ist es kompliziert, einen Weg aus dem Ort hinaus dorthin zu finden. Ich fahre dauernd im Kreis. Als ich schließlich alle Wege abgefahren habe, komme ich der Sache näher. Ein einsames Haus mit Hunden, da frage ich. Ich soll die Straße noch 200 m weiter fahren, da geht dann rechts in den Berg hoch ein Sträßchen, zu einer Kirche: San Maurizio. Tatsächlich finde ich die Straße bis dorthin. Aber natürlich wieder mal keinen Hinweis auf Sa Figu. Irgendwo in der Mitte parke ich dann und steige einfach den Abhang hoch. Das Gestrüpp ist dicht und voller Dornen - ich krieche förmlich durch das Dornengestrüpp und zerkratze mir auch meine Beine. Immer weiter bergauf, einen Weg gibt es nicht. Oben kann ich ein Steinmäuerchen sehen - aber ich habe keinerlei Vorstellung, wo dieser Domus Sa Figu sein soll. Ich vermute ihn irgendwo ganz oben am Hügel, kämpfe mich nach links rüber, kann aber nichts finden. Da ich ja keine genaue Vorstellung davon habe, wo Sa Figu nun ist, gebe ich es irgendwann auf. Später stelle ich fest, dass ich vielleicht noch 200 m davon entfernt war, sogar eher weniger. Aber man hätte vielleicht genau wissen sollen, wo es liegt...
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POTTU CODINU
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Ich fahre also wieder zur Hauptstraße zurück, leicht frustriert. Dann biege ich noch in ein anderes Sträßchen ein - vielleicht kann ich Sa Figu irgendwo von Weitem von einem anderen Abhang sehen? Fehlanzeige. Da fährt sowas wie ein Waldaufseher an mir vorbei, den halte ich an und frage. Es ist eine Frau. Sie hat keinen Dunst, wie ich Sa Figu finden könnte. Dann erklärt sie mir aber, dass ich mir doch Pottu Codinu anschauen solle. Das liegt bei Villanova. Villanova kenne ich. Von Pottu Codinu habe ich noch nie gehört... es läge direkt an der Straße und sei immer offen. Es ist ja schon 16 Uhr und ca. 18 Uhr wirds dann dunkel. Na gut - fahre ich also los, es ist nicht besonders weit, 28 km, ca. 45 Minuten, allerdings quer durch die Landschaft.
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17:30 Uhr und jetzt wirds langsam dunkel. Es wird Zeit, dass ich mir eine Unterkunft suche. In der Nähe von Thiesi will ich mir morgen was angucken - also suche ich mir dort auch ein Bed & Breakfast. Unterwegs noch ein paar schöne Aussichten:
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Thiesi ist kein besonderer Ort. Ich halte irgendwo an einer Bar und frage. Alle gucken mich an als käme ich vom Mars. Ein jüngerer Mann ist wohl schon leicht angetrunken, er versucht mir zu erklären, wo es in der Nähe ein Bed & Breakfast gibt. Ich verstehe kein Wort. Er lacht dauernd beim Erzählen. Schließlich schlägt er vor, dass er schnell mitfährt und es mir zeigt. Ich sage ihm, er soll auf dem Rücksitz einsteigen, mein Beifahrersitz ist wie üblich belagert. Das macht er auch. Ich muss zweimal links um die Ecke fahren und es ist wirklich nicht weit. Er sagt, er könne zurück laufen, das sei gar kein Problem. Zuvor will er mich aber anmelden bei den Vermietern. Der junge Mann scheint da auch untergekommen zu sein, wie er mir irgendwie erklärt. Die Vermieterin ist ziemlich reserviert. Sie ist auch nicht vorbereitet. Aber dann läßt sie sich die paar Euro nicht entgehen und sagt, ich solle warten, sie richtet mir das Zimmer. Das Bed & Breakfast macht innen einen äußerst schlichten Eindruck. Das Zimmer ist sehr winzig, aber es hat 8 (in Worten: ACHT!!!) Steckdosen :-) Und eine sehr komfortable Dusche. Also alles passt. Will da ja nur schlafen. Das Frühstück am Morgen ist dürftig. Aber stört mich ja nicht. Und kostet nur 25 Euro. Finde ich gut :-)
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BED & BREAKFAST DA ANATOLIA
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B & B da Anatolia
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Letzte Aktualisierung: 14.03.2020 20:44

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