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Kaum zu glauben

Es steht geschrieben

 

Letzte Aktualisierung: 07.09.2014 2:26

 

 


VORURTEILE SCHADEN NUR
 
Aufgrund der merkwürdigsten persönlichen Vorgeschichten kann wohl kaum jemand behaupten, völlig vorurteilsfrei zu sein. Oft ist es einem nicht einmal bewußt, dass man eigene (negative) Erlebnisse auch dann in die Betrachtungsweise einer Sache mit einfließen läßt, wenn es dafür auch nicht den leisesten Grund gibt. Das Ergebnis kann durchaus bedeuten, dass man sich damit selbst um eine schöne Erfahrung oder um einen großen Vorteil bringt, den das Schicksal für einen vorgesehen hatte. In der Bibel gibt es dazu eine zwar nur sehr kurze Erwähnung, aber die erscheint mir im Ergebnis sehr traurig:
 
Lukas 9:52-56:
51 Es begab sich aber, als die Zeit erfüllt war, dass er (Jesus) hinweggenommen werden sollte, da wandte er sein Angesicht, stracks nach Jerusalem zu wandern.
52 Und er sandte Boten vor sich her; die gingen hin und kamen in ein Dorf der Samariter, ihm Herberge zu bereiten.
53 Und sie nahmen ihn nicht auf, weil er sein Angesicht gewandt hatte, nach Jerusalem zu wandern.
54 Als aber das seine Jünger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: Herr, willst du, so wollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel falle und sie verzehre [wie auch Elia tat].
55 Jesus aber wandte sich um und wies sie zurecht.
Die Versteile 55b und 56a finden sich erst in der späteren Überlieferung: »und sprach: Wisst ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid? Der Menschensohn ist nicht gekommen, das Leben der Menschen zu vernichten, sondern zu erhalten.«
56 Und sie gingen in ein andres Dorf.
 
Statt "weil er sein Angesicht gewandt hatte, nach Jerusalem zu wandern" übersetzt die Schlachter-Bibel: "Weil Jerusalem sein Reiseziel war".

Jesus hatte schon viele Menschen geheilt und sein Ruf hatte sich weit verbreitet. Die Samariter wußten, dass Jesus ihre Kranken geheilt hätte, aber aufgrund ihrer Feinseligkeit gegenüber den Juden erhielten sie diesen Segen nicht. Der einzige Grund dafür dass sie ihn nicht aufnahmen war: "weil er sein Angesicht gewandt hatte, nach Jerusalem zu wandern." oder gemäß der Schlachter-Übersetzung: "weil Jerusalem sein Reiseziel war."

Was für ein trauriges Vorurteil!

Jesus wollte sie heilen, aber ihr Stolz und ihr Neid hielten sie davon ab, Christus aufzunehmen.
 

Allerdings haben auch die Jünger sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Als sie dort nicht aufgenommen wurden, nahmen sie das persönlich und fragten Christus, ob sie Feuer vom Himmel fallen lassen dürfen, um diese Samariter zu vernichten: "Herr, willst du, so wollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel falle und sie verzehre [wie auch Elia tat]!"

 
Aber Jesus wies sie zurecht und ließ sie wissen, dass sie von einem satanischen Geist geleitet seien. Leider ist dieser Geist auch heute noch sehr aktiv in den Gemeinden, und er ist nicht weniger satanisch.
 
Jesus traf eine Samariterin am Brunnen und überrumpelte sie damit, dass er sie ansprach. Sie wiederum fragte ihn: "Wie, du bittest mich um etwas zu trinken, der du ein Jude bist und ich eine samaritische Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern."
 
Johannes 4, 1-42
Jesus und die Samariterin
1 Als nun Jesus erfuhr, dass den Pharisäern zu Ohren gekommen war, dass er mehr zu Jüngern machte und taufte als Johannes
2 - obwohl Jesus nicht selber taufte, sondern seine Jünger -,
3 verließ er Judäa und ging wieder nach Galiläa.
4 Er musste aber durch Samarien reisen.
5 Da kam er in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gab.
6 Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich am Brunnen nieder; es war um die sechste Stunde.
7 Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken!
8 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Essen zu kaufen.
9 Da spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie, du bittest mich um etwas zu trinken, der du ein Jude bist und ich eine samaritische Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern. -
10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn und er gäbe dir lebendiges Wasser.
11 Spricht zu ihm die Frau: Herr, hast du doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du dann lebendiges Wasser?
12 Bist du mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Kinder und sein Vieh.
13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten;
14 wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.
15 Spricht die Frau zu ihm: Herr, gib mir solches Wasser, damit mich nicht dürstet und ich nicht herkommen muss, um zu schöpfen!
16 Jesus spricht zu ihr: Geh hin, ruf deinen Mann und komm wieder her!
17 Die Frau antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht geantwortet: Ich habe keinen Mann.
18 Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; das hast du recht gesagt.
19 Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist.
20 Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten soll.
21 Jesus spricht zu ihr: Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet.
22 Ihr wisst nicht, was ihr anbetet; wir wissen aber, was wir anbeten; denn das Heil kommt von den Juden.
23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.
24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
25 Spricht die Frau zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen.
26 Jesus spricht zu ihr: Ich bin's, der mit dir redet.
27 Unterdessen kamen seine Jünger, und sie wunderten sich, dass er mit einer Frau redete; doch sagte niemand: Was fragst du?, oder: Was redest du mit ihr?
28 Da ließ die Frau ihren Krug stehen und ging in die Stadt und spricht zu den Leuten:
29 Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei!
30 Da gingen sie aus der Stadt heraus und kamen zu ihm.
31 Inzwischen mahnten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iss!
32 Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wisst.
33 Da sprachen die Jünger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht?
34 Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk.
35 Sagt ihr nicht selber: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder, denn sie sind reif zur Ernte.
36 Wer erntet, empfängt schon seinen Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich miteinander freuen, der da sät und der da erntet.
37 Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet.
38 Ich habe euch gesandt zu ernten, wo ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und euch ist ihre Arbeit zugute gekommen.
39 Es glaubten aber an ihn viele der Samariter aus dieser Stadt um der Rede der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.
40 Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb zwei Tage da.
41 Und noch viel mehr glaubten um seines Wortes willen
42 und sprachen zu der Frau: Von nun an glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland.
 
"Wie, du bittest mich um etwas zu trinken, der du ein Jude bist und ich eine samaritische Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern."
Allein die Tatsache, dass ein Jude zu einer Samariterin sprach, ließ in jener Zeit die Alarmglocken klingeln. Ihre Feindschaft untereinander saß sehr tief. Nachdem der erste Schreck überwunden war, erklärte diese Frau, warum diese gegenseitige Abneigung bestand. Sie sagte: "Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten soll." (Johannes 4:20).
 
Der Grund, warum die Juden und die Samariter nicht miteinander auskamen war, dass sie sich in ihren Lehrmeinungen (Doktrinen) unterschieden.
 
Jesus erklärte: "Jesus spricht zu ihr: Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr wisst nicht, was ihr anbetet; wir wissen aber, was wir anbeten; denn das Heil kommt von den Juden. Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten." (Johannes 4:21-24)

Damit stand Jesus im Begriff das System der Rituale niederzureißen, das Anbetung an einem bestimmten Ort festlegte. Die wahren Anbeter könnten den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten wo immer sie sich auch gerade befänden.
 
In Jesus Diskussion mit der Samariterin spielte er nicht die Wichtigkeit von wahren Lehrmeinungen (Doktrinen) herab, aber er lehnte das lieblose Verhalten ab, das sich zwischen den beiden gegensätzlichen Parteien manifestiert hatte.
 
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