Die Türkei ruft.
Zwar gab es eine so genannten "Putschversuch" und viele Bekannte finden es unsäglich, dass ich in die Türkei fahren möchte - aber mal ehrlich: Sollen die Menschen an der türkischen Südküste unter den politischen Entwicklungen leiden, für die sie gar nichts können? Noch bin ich nicht sicher, ob es Türkei, Sardinien, Liparische Inseln, Griechenland oder Kroatien werden soll. Ich frage mal für den gewünschten Zeitraum bei den erprobten Windbeutel-Reisen an. Die schlagen mir sogleich die Türkei vor, ein, zwei oder drei Möglichkeiten, eine davon ist wie letztes Jahr Skipper Rainer. Dann gibt es, wie bereits erwähnt, diesen "Putschversuch". Eine Nachfrage bei Skipper Rainer ergibt einen friedlichen türkischen Süden... leider ist der Tourismus durch diese Entwicklung aber tatsächlich um 40 - 50 % zurückgegangen und einigen Hotels wird die Pleite drohen. Ich finde nicht, dass die Bürger das verdient haben. Auch andere mir bekannte türkischstämmige Bekannte halten den Süden absolut für sicher. Ich hab damit auch kein Problem. Also wird es wieder die lykische Küste. Diesmal One-Way, von Marmaris nach Göcek. Klingt gut!
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Nach Kofferpacken und Aufräumen und Zeugs erledigen holt Ingolf mich morgens frühzeitig ab - Ich bringe noch den gelben Sack in meine Garage, weil der Müll ja nicht so lange in der Wohnung rumstehen muss. Als ich das Garagentor elektrisch schließe, knallt die Befestigung des Seilzugs innen ab... ich hatte ja schon zweimal versucht, sie selbst wieder anzuschrauben, aber die Schrauben sind herausgebrochen.
Das Garagentor schließt jetzt auch nicht mehr vollständig... und ich habe keinerlei Zeit, mich jetzt in irgendeiner Form darum zu kümmern... ich lasse es einfach eine Woche lang ein Stück auf... was soll's... Urlaub geht vor :-)
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Ingolf lädt mich am Flughafen ab und fährt das Auto in's Parkhaus. Ich transportiere die Reisetaschen auf einem Trolley. Am noch geschlossenen Check-in verrutschen die Taschen dann und der Trolley kippt um. Alles starrt mich an... Ich pack das Zeugs wieder drauf und verziehe mich in ein Lokal. Erstmal ein Erfrischungsgetränk zu mir nehmen... Dann will ich Ingolf anrufen und ihm sagen, wo ich sitze. Und jetzt ist mein Telefon weg! Dabei bin ich totsicher, dass ich es eingepackt habe! Ich packe die Handtasche komplett aus (hinter mir stoßen Urlauber mit Prosecco an...). Ich packe auch noch meine Handgepäck-Tasche aus. Kein Telefon zu finden! Das kann ich mir nicht erklären :-( Schließlich inspiziere ich den Trolley nochmal genauer: Auf Ingolfs Reisetasche liegt mein Telefon - und SAGT NICHTS! Da ist es beim Umkippen hingerutscht... Ich schreibe meine SMS. Die Ingolf dann im Übrigen nie gelesen hat, und trotz meines wilden Winkens (ich sehe ihn nämlich vorbeilaufen!!!) vergeblich nach mir Ausschau hält. Wenn ich bloß schon im Flugzeug säße!
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Beim Sicherheits-Check-in weigert Ingolf sich, durch den Ganzkörperscanner zu gehen. Das sagt er deutlich. Ist aber kein Problem - der wird dafür sorgfältiger abgetastet. Und - dumm gelaufen - man findet ein Gemüsemesser in seiner Handgepäck-Tasche. Das wird entsorgt. Hähä... ist mir ja mal in Istanbul am Flughafen mit einem Obstmesser passiert :-) Man weiß das einfach nicht mehr, dass man sowas mit sich rumschleppt. Wobei ich mich frage, ob man einem Piloten mit einem Obstmesserchen irgendwelche ernsthaften Verletzungen zufügen kann... aber ausprobieren will ich es auch nicht.
Da steht unser Flugzeug schon... Pegasus... zwar fliegen die über Istanbul und wir müssen umsteigen, aber sie sind durchgängig günstig. Wobei ein Direktflug wahrlich nicht zu verachten wäre...
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Und da sind wir schon im Anflug auf Istanbul!
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Wir sind durch die langen Gänge und die Einreisekontrolle gehastet. Die Schlangen waren diesmal erträglich. Das hatten wir schon heftiger letztes Jahr. Wir halten uns nirgendwo auf sondern eilen zum nationalen Flughafen, eine Etage höher. Wieder Sicherheits-Check-in, es geht recht zügig, dann im Sauseschritt zum Gate. Ingolf muss nochmal eben... ich sage am Gate Bescheid, dass er gleich angebraust kommt... Und tatsächlich, knapp 5 Minuten nachdem wir im Bus zum Flugzeug sitzen, schließt das Boarding. Hmhm. Das war knapp. Kann mir niemand erzählen, dass angeblich 55 Minuten zum Umsteigen ausreichen!!!
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Wir stehen wieder mal mit dem Flugzeug in einer Abflug-Warteschlange. Diesmal durchschaue ich das System, hah! Erst muss ein Flieger landen, damit ein Flieger starten kann...
Schließlich entfleuchen wir aber Richtung Dalaman.
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In Dalaman klappt alles reibungslos. Wir verlassen das Flughafengebäude und halten Ausschau nach einem Fahrer mit dem Schild "Summer Sky". Endlich finden wir ihn: Hyssein. Skipper Rainer hat ihn geschickt, um uns abzuholen. Noch 85 km bis Marmaris. Nach 22 Uhr sind wir dort. Er läßt uns am Hafen raus, am Taxistand. Von dort aus müßte es eigentlich nicht mehr weit sein. Wir halten vor einem Lokal namens "Mr. Cook" an und ich rufe im 8 Oda-Hotel an. Die kennen kein Lokal namens "Mr. Cook"... der Hotelbesitzer will seinen Bruder schicken, um uns abzuholen. Es dauert. Und dauert. Und dauert. Nach ewiger Zeit taucht er auf. Das Lokal "Mr. Cook" gab es letztes Jahr noch nicht, sagt er, er kennt es wirklich nicht.
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Er führt uns Richtung Hotel, das gar nicht so weit entfernt ist, direkt unterhalb der Burg. Wir haben ein kleines Hotelzimmer gemietet - er will uns aber ein größeres geben. Und tatsächlich, wir kriegen sogar ein eigenes kleines Häuschen in der Altstadt, mit zwei Etagen. Unten Küche, Toilette und Dusche, oben Schlafzimmer.
8 Oda bedeutet auf Türkisch offenbar "8 Zimmer".
Drei alte Häuser wurden ausgebaut zu einem Bed & Breakfast-Hotel. Und es ist wirklich ganz bezaubernd.
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Wir stellen unser Gepäck im Hotel ab und gehen ein paar Schrittchen in's Städtchen.
Wir finden eine schmale Gasse, die zum "höchsten Punkt" von Marmaris führt, zur Castle Bar. Das klingt gut. Vorbei an Katze und verrotteten Dächern steigen wir die Treppe aufwärts.
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Der Blick auf den Hafen mit den bunten Lichtern und die wummernden Bässe der verschiedenen Restaurantbeschallung machen uns müde und wir suchen unser Hotelhäuschen auf. Trotz offenen Fenstern ist es dann doch ganz erträglich, wobei es eigentlich egal ist: Wie eine Puppe mit Schlafaugen fallen uns die Augenlider zu, kaum dass wir uns ausgestreckt haben. Und ich schlafe tief und fest durch bis zum Morgen.
weiter: SAMSTAG, 17.09.16