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Türkei - 2015
Toskana - 2016
 
SONNTAG, 18.09.16
Wir haben alle einwandfrei geschlafen.
Die Sonne scheint, es ist warm, die Marina ist sehr gepflegt.
Die Wassertanks werden noch gefüllt, und endlich legen wir ab.
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Marina
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Marina
Wassertanks_fuellen
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Marina
Und dann gibt es erstmal noch eine Boots-Einweisung. To-do's und Dont's...
Mann-über-Bord-Manöver fahren wir aber nicht. NOCH NICHT. Das kommt noch...
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Bootseinweisung Skipper
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Marina
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Felsen
Eine große Marina, gleich nebenan.
Wilde Felsen, dem Ufer vorgelagert.
Eine ohne Genehmigung gebaute Marina... Wobei die sehr hübsch ist.
Super blaues Wasser.
Und dann Ausflugsboote, piratenschiffähnlich.
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Marina
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Segelboot Guelet
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Piraten_Guelet Piraten-Guelet
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Guelet Felsen
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Kombuese
Kleiner mittäglicher Snack aus der Kombüse.

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Unterwegs wollen wir mal endlich ein bißchen segeln.
Die Crew ist noch nicht so eingespielt, wie es sein sollte.
Mehmet hat noch nie gesegelt und läßt sich von Rainer und Ingolf instruieren. Er ist wirklich sehr eifrig - er plant, sich eventuell eine Segelyacht zuzulegen, noch ist er aber nicht gänzlich entschlossen. Dieser Törn soll eine Entscheidungshilfe werden.

Er wird angewiesen, mit der Vinsch-Kurbel eine der Leinen zu betätigen - entweder soll er sie rauslassen oder einholen, das Segel soll ja ideal im Wind stehen. Irgendwie greift er die Vinsch-Kurbel nicht richtig, und - SCHWUPPS!!! - ist sie über Bord gegangen.

Da ich erfahrungsgemäß weiß, dass Vinsch-Kurbeln von Seglern gehütet werden wie ein Augapfel und es eines der höchsten Gebote an Bord ist, eine Vinsch-Kurbel immer unverzüglich wieder in ihre Haltevorrichtung zu stecken, starre ich Mehmet fasziniert an und warte auf das unweigerlich folgende Donnerwetter, denn das wird vom Skipper nicht unkommentiert bleiben. Und tatsächlich, der Skipper ist ziemlich verärgert. Jetzt haben wir eine Kurbel weniger... diese Ausfertigung kostet gut und gerne 80 Euro, es gibt auch noch eine High-Tech-Kurbel an Bord, die 140 Euro kostet, wie wir später vom Skipper unterrichtet werden. Erfahrungsgemäß weiß man, dass Handtücher, die mal eben über Bord gehen, abgeschrieben werden müssen - kaum sind sie im Wasser, saugen sie sich voll und gehen unter, die findet man so gut wie nie mehr wieder. Vor allem, wenn das Boot vorwärts gleitet, verschwindet der über Bord gegangene Gegenstand in Windeseile aus dem Sichtfeld. Wir halten die Kurbel für verloren. Nicht so der Skipper. "Nichts da! Die schwimmt, die holen wir uns jetzt wieder!" Na, da bin ich mal gespannt...

Der Skipper leitet ein "Kurbel-über-Bord-Manöver" ein. So viele Crewmitglieder wie möglich müssen das Objekt im Wasser ständig im Auge behalten. Wir sind aber keine Fachleute. Wir behalten die Kurbel so gut wie möglich im Auge (sie entfernt sich schnell vom Boot...), irgendwie sollte der mit steuern beschäftigte Skipper am Ruder aber erfahren, wo genau die Kurbel sich gerade befindet, er ist schließlich mit Wendemanövern beschäftigt und kann sich nicht nach der Kurbel umdrehen... Also werden wir angebrüllt, wir sollen deutlich machen, wo sich die Kurbel befindet! Das macht man fachmännisch so, dass man - unter Orientierung am Bug vorne - die "Uhrzeit" nennt, wo sich das Objekt gerade befindet. Befindet sich das Objekt im rechten Winkel rechts vom Bug, wäre das auf einem Ziffernblatt die "3". Also ruft man: "Auf drei Uhr!" Das wechselt aber ständig. Zum einen zieht die Strömung das Objekt weg - oder das Boot im Wendemanöver verändert seine Position. Die gleißend helle Sonne macht es nicht gerade einfach, auf der glitzernden Meeresoberfläche die verselbständigte Kurbel stets im Auge zu behalten. Zeitenweise ist sie auch gar nicht mehr zu sehen, bis eines der Crewmitglieder plötzlich schreit: "Da! Auf 11 Uhr!"

Ingolf steht am Heck, bewaffnet mit dem Enterhaken. Einen Kescher fände ich ja angebrachter... aber ich will ihm gerade nicht reinreden, Skipper und Fänger in seiner Position stehen auch so schon unter starker Anspannung. Der Skipper wendet sein Boot immer wieder und schlängelt sich durch die Wellen - tatsächlich nähern wir uns der unsäglichen Kurbel ein oder zweimal, können ihrer aber nicht habhaftig werden. Ingolf will sich opfern und ins Wasser springen, um die Kurbel rauszuholen. Was der Skipper ihm glasklar verbietet. Wobei Ingolf meint, er hätte sich dabei doch an einer Leine festgehalten, da hätte nichts passieren können. Aber er tut es dann doch nicht. Ich bezweifel ernsthaft, dass wir IHN dann wieder aus dem Wasser hätten rausziehen können. Ein Mensch verschwindet genauso schnell in den Wellenbergen wie jedes andere Objekt. Und die Küste ist nicht so nah, dass man in ein paar Zügen an Land schwimmen könnte.

Schließlich bekommt Ingolf die Kurbel doch noch zu fassen.
Eine echte Glanzleistung vom Skipper, er beherrscht sein Boot wahrlich... Und eine sehr geschickte Leistung von Ingolf, der sich die Kurbel schließlich im richtigen Moment schnappt (was am Heck auf der kleinen Plattform gar nicht so einfach ist...)
Mehmet sitzt einstweilen betreten auf dem Büßerbänkchen. Klar, man ist ja eh schon Neuling, und gleich am ersten Tag passiert einem so ein blöder Patzer. Damit nicht genug - kurz drauf kommt der Skipper (von dem wir wissen, dass er sehr auf Reinlichkeit auf seinem Boot bedacht ist) mit dem Tischstaubsauger, um Brot- oder Kekskrümel vom Schiffsboden zu saugen. Das kommentiert er auch noch irgendwie schroff. Mehmet ist fassungslos! Gerade erst war der Skipper ziemlich ungehalten, weil eine kostbare Kurbel über Bord gegangen ist, und kurz drauf weist er rüde an, man möge die Füße heben, damit er die Kekskrümel wegsaugen könne... Als gäbe es nichts Wichtigeres im Moment! Mehmet ist wirklich empört über das Benehmen des Skippers. Ich versuche ihm zu erklären, dass er über den Tonfall weghören möge - der Skipper sei tatsächlich ein etwas rauher Seebär, aber ansonsten sei er ein liebenswürdiger Mensch. Das kann Mehmet im Moment nicht glauben...

Als wir fünf Tage später über die Sache lachen können, haben wir die Vinsch-Kurbel extra fotografiert. Das da unten ist das 80 Euro teure Stück, das sich nun wieder sicher an Bord befindet. Und ich bin sicher, dass Mehmet jetzt auch weiß, dass Vinsch-Kurbeln die best gehütetsten Kostbarkeiten eines Skippers sind, die man nicht aus den Augen lassen darf.
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Kurbel
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Wir sind dann auch bald drauf in einer schönen Bucht, in Ciftlik Köyu.

Die Entchen erwarten uns schon.
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Ciftlik Palme
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Ciftlik
In dem Wasserglas mit Wodka-Werbung wurde das Wasser serviert: istanblue... nettes Wortspiel :-)
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Koefte Meze
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Dorade Eine meiner Leibspeisen in der Türkei. In Deutschland find ich die gar nicht besonders lecker: Köfte, gefüllt mit Schafskäse. Ich kriege immer eine Extra-Portion :-)

Dann gabs regelmäßig die leckeren Vorspeisen, Meze; Seegras mit Joghurt, Humus, Auberginen, eigentlich immer alles extrem lecker. Eigentlich wäre ich danach stets satt gewesen...

wäre da nicht ein leckerer Dorade-Fisch gewesen...

Und die Gourmet-Katzen stürzen sich auf jeden Essensrest, den man ihnen zuwirft.
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Katzen Katzen
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Enten Nicht nur die Entchen schlafen draußen.

Nachdem wir alle sattgefuttert sind, begibt sich jeder in sein Federplumeau. Die Freiluftfanatiker auf dem Sonnendeck oder auf der Sitzbank und die anderen in irgendwelchen Kojen.
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Rainer Ingolf
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Nacht
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Fotobox
 
Pfeil weiter: MONTAG, 19.09.16
Letzte Aktualisierung: 13.05.2017 0:41
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