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Kaum zu glauben

Es steht geschrieben

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... Frau Mose 

 

Letzte Aktualisierung: 02.02.2015 0:22

 

 


FRAU MOSE - DIE KUSCHITERIN
 
4. Mose 12,1
Da redeten Mirjam und Aaron gegen Mose um seiner Frau willen, der Kuschiterin, die er genommen hatte. Er hatte sich nämlich eine kuschitische Frau genommen.
 

Über diesen Text bin ich schonmal gestolpert, aber die Bedeutung war mir damals nicht klar geworden:

Allerdings steht dann nicht mehr darüber in der Bibel. Merkwürdig. Was ich wohl noch herausbekommen hatte war, dass damit wohl eine dunkelhäutige Frau gemeint gewesen sei. Aber das blieb irgendwie auch strittig. Nun las ich bei Ellie:

 
Ellen G. White in "Patriarchen und Propheten"
 
Bei der Ernennung der siebzig Ältesten waren Mirjam und Aaron nicht zu Rate gezogen worden. Das erregte bei beiden Eifersucht auf Mose. Schon als die Israeliten noch auf dem Wege zum Sinai waren und Jethro sie besuchte, war in beiden die Sorge wach geworden, daß Jethros Einfluß auf Mose vielleicht ihren eigenen übersteigen könnte, weil dieser den Rat seines Schwiegervaters so bereitwillig annahm. Sie meinten, bei der Bildung des Ältestenrates seien ihre Stellung und ihr Ansehen unbeachtet geblieben. Mirjam und Aaron begriffen wohl nie ganz die Schwere der Sorge und Verantwortung, die auf Mose ruhte. Weil sie dazu ausersehen waren, ihm zu helfen, glaubten sie, gemeinsam mit ihm die Lasten der Führung zu tragen. Deshalb hielten sie die Berufung weiterer Helfer für ungerechtfertigt.
 
Mose empfand die Bedeutung der ihm anvertrauten großen Aufgabe wie kein anderer. Er erkannte seine eigene Schwachheit und erwählte Gott zu seinem Ratgeber. Aaron schätzte sich selbst höher ein und vertraute weniger auf Gott. Als ihm dann Verantwortung übertragen wurde, versagte er. Am Sinai hatte er seine Charakterschwäche bewiesen, als er dem Götzendienst in so verächtlicher Willfährigkeit zustimmte. Aber blind vor Eifersucht und Ehrgeiz, verloren Mirjam und Aaron das ganz aus den Augen. Gott hatte Aaron mit der Berufung seiner Familie zum heiligen Amt des Priestertums sehr ausgezeichnet; aber gerade das steigerte sein Verlangen nach Selbsterhebung. So sprachen sie: “Redet denn der Herr allein durch Mose? Redet er nicht auch durch uns?” 4.Mose 12,2. Da sie sich ebenfalls für von Gott begnadet hielten, meinten sie, die gleichen Ansprüche auf Stellung und Ansehen zu haben.
 
Weil Mirjam der Unzufriedenheit nachgab, fand sie sogar Grund zur Klage bei Dingen, die Gott eigens gefügt hatte. So hatte ihr Moses Heirat mißfallen. Das war in ihren Augen eine Beleidigung der Familie und ihres Nationalstolzes; denn anstatt eine Hebräerin zu nehmen, hatte Mose seine Frau aus einem andern Volk gewählt. Darum behandelte Mirjam Zippora mit nahezu unverhohlener Verachtung.
 
Obwohl man Moses Frau eine “Kuschiterin” (4.Mose 12,1) nannte, war sie eine Midianitin und somit ein Nachkomme Abrahams. Aber vom Äußeren her unterschied sie sich von den Hebräern durch eine etwas dunklere Hautfarbe. Wenn auch keine Israelitin, betete Zippora doch den wahren Gott an. Sie war von Natur schüchtern und zurückhaltend, freundlich, sanft und überaus schmerzlich berührt beim Anblick von Leiden. Schon deshalb hatte Mose auf dem Wege nach Ägypten eingewilligt, daß sie nach Midian zurückkehrte. Er wollte ihr die Pein ersparen, Augenzeuge der göttlichen Strafgerichte zu werden, die Ägypten treffen sollten.
 
Als Zippora ihrem Mann in der Wüste wieder begegnete, sah sie ihm an, daß die Belastungen an seinen Kräften zehrten, und sie äußerte Jethro ihre Befürchtungen. Dieser regte dann die Maßnahmen zu Moses Unterstützung an. Und hier lag der Hauptgrund für Mirjams Abneigung gegen Zippora. Sie litt unter der vermeintlichen Hintansetzung, die sie und Aaron erfahren hatten. Dafür sah sie in Moses Frau den Grund und schloß daraus, daß ihr Einfluß ihn abgehalten habe, die Geschwister wie früher zu Rate zu ziehen. Wäre Aaron hier standhaft für das Rechte eingetreten, hätte er dem Bösen Einhalt gebieten können. Aber anstatt Mirjam das Unrecht ihres Benehmens deutlich zu machen, war er darin mit ihr einig. Er hörte auf ihre Beschwerden, und bald plagte auch ihn die Eifersucht.
 
Schweigend ertrug Mose ihre Beschuldigungen. Er hatte in den beschwerlichen Wartejahren in Midian Erfahrungen gesammelt. Dort lernte er Demut und Geduld, die ihn darauf vorbereiteten, sowohl dem Unglauben und Murren des Volkes als auch dem Stolz und Neid derer, die unerschütterlich zu ihm hätten stehen sollen, mit Langmut zu begegnen. “Mose war ein sehr demütiger Mensch, mehr als alle Menschen auf Erden” (4.Mose 12,3), und eben deshalb wurden ihm mehr als anderen Menschen göttliche Weisheit und Führung gewährt. Die Schrift sagt: “Er führt die Demütigen auf den Weg des Rechts und belehrt die Gebeugten über seinen Weg.” Psalm 25,9 (Bruns). Der Herr führt die Demütigen, weil sie lernwillig sind. Sie haben den aufrichtigen Wunsch, Gottes Willen zu erkennen und zu tun. Der Heiland verheißt: “Wenn jemand will des Willen tun, der wird innewerden, ob diese Lehre von Gott sei.” Johannes 7,17. Durch den Apostel Jakobus erläutert er: “Wenn aber jemandem unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott, der da gern gibt jedermann und allen mit Güte begegnet, so wird ihm gegeben werden.” Jakobus 1,5. Aber seine Verheißung gilt nur denen, die dem Herrn willig in allem folgen. Gott zwingt keinen Menschen. Darum wird er auch niemanden führen, der zu stolz ist, sich belehren zu lassen, der unbedingt seinen eigenen Weg gehen will. Aber auch von den Unentschlossenen, die ihren Neigungen folgen, obwohl sie vorgeben, Gottes Willen zu tun, schreibt Jakobus: “Solcher Mensch denke nicht, daß er etwas von dem Herrn empfangen werde.” Jakobus 1,7.
 
Gott hatte Mose erwählt und seinen Geist auf ihn gelegt. Mit ihrem Aufbegehren machten sich Mirjam und Aaron nicht nur an dem von Gott berufenen Führer der Untreue schuldig, sondern an Gott selbst. Nach ihrem aufrührerischen Reden wurden sie zur Stiftshütte vorgeladen und Mose Auge in Auge gegenübergestellt. “Da kam der Herr hernieder in der Wolkensäule und trat in die Tür der Stiftshütte und rief Aaron und Mirjam.” 4.Mose 12,5.
 
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