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Letzte Aktualisierung: 15.12.2016 1:46

PROPHETENSCHULE - LEHRPLAN
 
von Alonzo T. Jones
 
Was lehrte man in den Prophetenschulen?
Wer diese Frage beantworten kann, weiß auch, wie Unterricht an Gottes Schulen aussieht. Die Antwort finden wir in der Bibel, der von Gott gewollten Informationsquelle für uns. Weil auch das Buch Daniel diese Frage berücksichtigt, gilt die Antwort besonders allen, »auf die das Ende der Zeiten gekommen ist« (1. Korinther 10,11). In diesem Artikel können wir die einzelnen Fächer nur entdecken und aufzählen.
 
1. Weisheit
2. Erkenntnis
3. Wissenschaft
4. Handwerk
5. Musik
6. Dichtkunst
7. Mäßigkeit
8. Moral
9. Recht
10. Geschichte
11. Lesen
12. Schreiben
13. Rechnen
 
WEISHEIT, ERKENNTNIS UND WISSENSCHAFT
 
Daniel und seine drei Freunde waren »geschickt in aller Weisheit, klug in der Erkenntnis und bewandert in der Wissenschaft.« (Daniel 1,4 King James). Die Ausbildung dazu hatten sie in der Prophetenschule in Jerusalem genossen. Daher wissen wir, dass Weisheit, Erkenntnis und Wissenschaft an diesen Schulen gelehrt wurde.
 
[Jones detailliert weiter hinten in seinem Werk:
 
Weisheit = Gottesfurcht
 
Hiob 28:28
28 und sprach zu den Menschen: Siehe, die Furcht des HERRN, das ist Weisheit; und meiden das Böse, das ist Verstand.
 
Erkenntnis = Wahrheit ≠ Hypothesen
 
Sprüche 2:6
6 Denn der HERR gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Verstand.
 
Wissenschaft = Botanik, Zoologie, Ornithologie, Entomologie, Ichthyologie, Anatomie, Meteorologie, Astronomie, Geographie, usw.]
 
MUSIK
 
Ferner wurde dort Musik unterrichtet: Instrumente und Gesang.
 
Das wissen wir, weil die Studenten solch einer Schule dort, wo sie uns zum ersten Mal in der Bibel begegnen, »Harfe und Tamburin und Flöte und Zither« bei sich hatten.
 
1. Samuel 10:5
5 Darnach wirst du kommen zu dem Hügel Gottes, da der Philister Schildwacht ist; und wenn du daselbst in die Stadt kommst, wird dir begegnen ein Haufe Propheten, von der Hütte herabkommend, und vor ihnen her Psalter und Pauke und Flöte und Harfe, und sie werden weissagen.
 
Sie spielten so geisterfüllt und mit solcher Geistesvollmacht, dass der Mann, der sie dort traf, zu Gott gezogen und bekehrt wurde. Die Gesamtsituation zeigt, dass die Studenten dieser Schule harmonische Musik lernten. Musik war demnach ein Bestandteil des Lehrplans der Prophetenschulen.
 
KÖRPERLICHE ARBEIT (HANDWERK)
 
Ein weiteres Unterrichtsfach war körperliche Arbeit, Handwerk würde man heute sagen. Das erfahren wir aus dem Bericht über diese Schulen zur Zeit Elisas:
 
2. Könige 6:1-4
1 Die Kinder der Propheten sprachen zu Elisa: Siehe, der Raum, da wir vor dir wohnen, ist uns zu enge.
2 Laß uns an den Jordan gehen und einen jeglichen daselbst Holz holen, daß wir uns daselbst eine Stätte bauen, da wir wohnen. Er sprach: Gehet hin!
3 Und einer sprach: Gehe lieber mit deinen Knechten! Er sprach: Ich will mitgehen.
4 Und er kam mit ihnen. Und da sie an den Jordan kamen hieben sie Holz ab.
 
In diesen Schulen wurde also körperliche Arbeit gelehrt und die Liebe zu ihr gefördert. Wenn das Schulgebäude zu klein wurde, schlugen die Schüler von selbst vor, dass sie das notwendig gewordene, neue und größere Haus bauen würden. Man dachte gar nicht daran andere Leute mit dem Bau zu beauftragen, geschweige denn einen Vertrag zu diesem Zweck mit ihnen zu schließen. Nein, sie selbst sagten: »Lass uns doch … gehen … und uns hier einen Ort herrichten.«
 
Sie liebten diese Arbeit so sehr, dass sie einen Werkzeugverleih hatten; als nämlich einem Schüler beim Holzmachen ein Axtblatt vom Griff in den Fluss flog, rief er Elisa zu: »Ach, mein Herr! Und dabei ist es doch geliehen!«
 
Ferner ging der Schulleiter selbst mit den Schülern hinaus vor Ort und arbeitete wie einer von ihnen mit eigener Hand; denn er war unter den Holzfällern, als das Axtblatt ins Wasser flog.
 
Das alles zeigt deutlich genug, dass in den Prophetenschulen, den damaligen Schulen des Herrn also, Arbeit gelehrt wurde und die Liebe zur Arbeit – echter Fleiß.
 
MÄSSIGKEIT (TEMPERENZ)
 
An diesen Schulen wurde auch Mäßigkeit vermittelt – eine gesunde Lebensweise. Warum sonst hätten Daniel und seine Freunde am Königshof die königlichen Speisen und den Wein abgelehnt und um eine einfache, vegetarische
Kost gebeten?
 
Daniel 1:5, 12-16
5 Solchen bestimmte der König, was man ihnen täglich geben sollte von seiner Speise und vom Wein, den er selbst trank, daß sie also drei Jahre auferzogen würden und darnach dem König dienen sollten.
12 Versuche es doch mit deinen Knechten zehn Tage und laß uns geben Gemüse zu essen und Wasser zu trinken.
13 Und laß dann vor dir unsre Gestalt und der Knaben, so von des Königs Speise essen, besehen; und darnach du sehen wirst, darnach schaffe mit deinen Knechten.
14 Und er gehorchte ihnen darin und versuchte es mit ihnen zehn Tage.
15 Und nach den zehn Tagen waren sie schöner und besser bei Leibe denn alle Knaben, so von des Königs Speise aßen.
16 Da tat der Aufseher ihre verordnete Speise und Trank weg und gab ihnen Gemüse.
 
Dass sie dies in der Prophetenschule gelernt hatten, geht klar aus der Tatsache hervor, dass ein gesunder Lebensstil ein fest verwurzeltes Prinzip für sie darstellte. Dass dies die Ernährung in den Prophetenschulen war, erfahren wir außerdem von der Prophetenschule zur Zeit Elisas, als »eine Hungersnot im Land« war. Elisa gab Anweisung zur Nahrungszubereitung und sagte:
 
2. Könige 4:38
38 Da aber Elisa wieder gen Gilgal kam, ward Teuerung im Lande, und die Kinder der Propheten wohnten vor ihm. Und er sprach zu seinem Diener: "Setze zu einen großen Topf und koche ein Gemüse für die Kinder der Propheten"
 
Der Anweisung folgend »ging einer aufs Feld, um Kräuter zu sammeln.«
 
2. Könige 4:39
39 Da ging einer aufs Feld, daß er Kraut läse, und fand wilde Ranken und las davon Koloquinten sein Kleid voll; und da er kam, schnitt er's in den Topf zum Gemüse, denn sie kannten es nicht.
 
Wenn man auf die allgemeine Anweisung, ein Gericht zu kochen, Kräuter sammeln geht und das auch noch zur Zeit einer Hungersnot, so ist das sicherlich ein starker Beweis dafür, dass die reguläre Ernährung an dieser Schule vegetarisch war. Das finden wir im Folgenden bestätigt:
 
2. Könige 4:42
42 Es kam aber ein Mann von Baal-Salisa und brachte dem Mann Gottes Erstlingsbrot, nämlich zwanzig Gerstenbrote, und neues Getreide in seinem Kleid. Er aber sprach: Gib's dem Volk, daß sie essen!
 
Hier brachte ein Mann Nahrung als Geschenk für den Schulleiter und doch war die Nahrung, die er brachte ausschließlich pflanzlich.
 
Das alles weist darauf hin, dass die Schüler und Lehrer dieser Prophetenschulen sich vegetarisch ernährten; dieser mäßige Lebensstil gehörte zum Unterricht; Mäßigkeit wurde so eindrücklich vermittelt, dass sie zu einem lebendigen Grundsatz im Leben der Schüler wurde.
 
RECHT (JURA)
 
An diesen Schulen wurde auch Recht unterrichtet – Gesetze, Gerechtigkeit und Rechtsprechung. Dies war direkt von Gott als Unterrichtsstoff angeordnet:
 
5. Mose 4:5-9
5 Siehe, ich habe euch gelehrt Gebote und Rechte, wie mir der HERR, mein Gott, geboten hat, daß ihr also tun sollt in dem Lande, darein ihr kommen werdet, daß ihr's einnehmet.
6 So behaltet's nun und tut es. Denn das wird eure Weisheit und Verstand sein bei allen Völkern, wenn sie hören werden alle diese Gebote, daß sie müssen sagen: Ei, welch weise und verständige Leute sind das und ein herrlich Volk!
7 Denn wo ist so ein herrlich Volk, zu dem Götter also nahe sich tun als der HERR, unser Gott, so oft wir ihn anrufen?
8 Und wo ist so ein herrlich Volk, das so gerechte Sitten und Gebote habe wie all dies Gesetz, daß ich euch heutigestages vorlege?
9 Hüte dich nur und bewahre deine Seele wohl, daß du nicht vergessest der Geschichten, die deine Augen gesehen haben, und daß sie nicht aus deinem Herzen kommen all dein Leben lang. Und sollst deinen Kindern und Kindeskindern kundtun

5. Mose 16:20
20 Was recht ist, dem sollst du nachjagen, auf daß du leben und einehmen mögest das Land, das dir der HERR, dein Gott, geben wird.
 
MORAL (ETHIK)
 
Des weiteren wurde dort vor allem Moral gelehrt. Denn der Herr machte ihnen nicht nur eindringlich ihre Pflicht bewusst, alle Ordnungen und Rechtsbestimmungen gründlich und aktiv zu unterrichten. Er wies sie auch an, ihren Kindern und Enkeln besonders die Zehn Gebote beizubringen, die sie gehört hatten
 
5. Mose 4:10, 12-13
10 den Tag, da du vor dem HERRN, deinem Gott, standest am Berge Horeb, da der HERR zu mir sagte: Versammle mir das Volk, daß sie meine Worte hören und lernen mich fürchten alle ihre Lebtage auf Erden und lehren ihre Kinder.
12 Und der HERR redete mit euch mitten aus dem Feuer. Die Stimme seiner Worte hörtet ihr; aber keine Gestalt saht ihr außer der Stimme.
13 Und er verkündigte euch seinen Bund, den er euch gebot zu tun, nämlich die Zehn Worte, und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln.
 
GESCHICHTE (HISTORIK)
 
5. Mose 6:20-22
20 Wenn dich aber dein Sohn heute oder morgen fragen wird und sagen: Was sind das für Zeugnisse, Gebote und Rechte, die euch der HERR, unser Gott, geboten hat?
21 so sollst du deinem Sohn sagen: "Wir waren Knechte des Pharao in Ägypten, und der HERR führte uns aus Ägypten mit mächtiger Hand,
22 und der HERR tat große und böse Zeichen und Wunder an Ägypten und Pharao und allem seinem Hause vor unsern Augen."
 
DICHTKUNST (POESIE),
LESEN, SCHREIBEN (MUTTERSPRACHE) + RECHNEN (MATHEMATIK)
 
Dichtkunst war eine Begleitdisziplin zum Fach Musik und notwendig für die Komposition von Anbetungsliedern. Dazu kamen natürlich die Wissensgrundlagen, wie Lesen, Schreiben und Rechnen.
 
Der Lehrplan der Prophetenschulen umfasste also mindestens die folgenden Disziplinen:
1. Weisheit
2. Erkenntnis
3. Wissenschaft
4. Handwerk
5. Musik
6. Dichtkunst
7. Mäßigkeit
8. Moral
9. Recht
10. Geschichte
11. Lesen
12. Schreiben
13. Rechnen
 
DER HEILIGE GEIST
 
Doch mit das Wichtigste in den Schulen des Herrn war die alles erfüllende Gegenwart des heiligen Lehrers: der heilige Geist. In den Prophetenschulen war Gottes Geist der überall gegenwärtige Einfluss, die alles beherrschende Macht. Das erste Mal begegnen wir diesen Schulen in 1. Samuel 10:5-12, als Saul »zu dem Hügel Gottes« kam, dort »eine Schar von Propheten« traf, die Musikinstrumente bei sich hatten und weissagten.»Und der Geist Gottes kam über ihn« und »da gab ihm Gott ein anderes Herz«, er wurde »in einen anderen Menschen umgewandelt« und »weissagte mit den Propheten«. Dass dies mit einem Mann wie Saul geschah, kam einem riesigen Wunder gleich. Das Volk Israel war darüber so erstaunt, dass aus diesem Ereignis in Israel das Sprichwort entstand: »Ist Saul auch unter den Propheten?«
 
Doch hierbei handelte es sich keineswegs um eine außergewöhnliche Geistesbekundung in den Prophetenschulen. Denn wir lesen, dass Saul später durch Ungehorsam gegen Gott und Eifersucht gegen David sich vom Geist trennte und ständig David töten wollte.
 
1. Samuel 19:18-20
18 David aber entfloh und entrann und kam zu Samuel nach Rama und sagte ihm an alles, was ihm Saul getan hatte. Und er ging hin mit Samuel, und sie blieben zu Najoth.
19 Und es ward Saul angesagt: Siehe, David ist zu Najoth in Rama.
20 Da sandte Saul Boten, daß sie David holten; und sie sahen den Chor der Propheten weissagen, und Samuel war ihr Vorsteher. Da kam der Geist Gottes auf die Boten Sauls, daß auch sie weissagten.

Als Saul sah, dass seine ersten Boten dem Einfluss erlegen waren, sandte er beim zweiten Mal natürlich solche, die nicht dem Einfluss erliegen würden. Als auch diese [und danach eine dritte Gesandschaft] gewonnen wurden, war er entschlossen, keiner Gesandschaft mehr zu vertrauen – er würde selbst gehen. In zorniger Entschlossenheit »ging auch er nach Rama...
 
1. Samuel 19:22-23
22 Da ging er selbst auch gen Rama. Und da er kam zum großen Brunnen, der zu Seku ist, fragte er und sprach: Wo ist Samuel und David? Da ward ihm gesagt: Siehe, zu Najoth in Rama.
23 Und er ging dahin gen Najoth in Rama. Und der Geist Gottes kam auch auf ihn, und er ging einher und weissagte, bis er kam gen Najoth in Rama.
 
DER GEIST DER WEISSAGUNG
 
Das alles ist niedergeschrieben, um uns zu zeigen, dass der heilige Geist sich so völlig bekundete, dass strenge, hartherzige und sogar ausgesprochen ungeistliche Männer von seinem gnadenvollen Einfluss erweicht und gezähmt wurden, wenn sie mit der Schule in Kontakt gerieten. Es zeigt auch, dass der Geist Gottes sich in diesen Schulen in Form von Weissagungen bekundete. Es war also der Geist der Weissagung, der diese Schule erfüllte und leitete. »Der Geist der Weissagung« ist »das Zeugnis Jesu« (Offenbarung 19:10) in Form von Rat und Unterweisung. Auf diese Weise war Jesus Christus selbst durch den Geist der Weissagung der eigentliche Leiter der Prophetenschulen.
 
Offenbarung 19:10
10 Und ich fiel vor ihn zu seinen Füßen, ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Siehe zu, tu es nicht! Ich bin dein Mitknecht und deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! (Das Zeugnis aber Jesu ist der Geist der Weissagung.)
 
Für unsere Zeit heißt das: In den Schulen des Herrn muss der Geist der Weissagung, das Zeugnis Jesu, der große Führer und Unterweiser sein. Dem Geist Gottes muss solange Raum gegeben werden, bis er der alles durchdringende Einfluss und die alles beherrschende Macht in jeder Schule ist, die im Namen des Herrn gegründet wird. Das alles steht in der Bibel für uns geschrieben und im Buch Daniel, wo es besonders für die letzten Tage betont wird. Wir leben in diesen letzten Tagen. Der Unterricht in den Prophetenschulen ist der Unterricht, den die Schulen des Herrn in jeder Zeitepoche geben sollen. Es ist der Unterricht, der heute in jede Schule gehört, die sich christlich nennt.
 
(Gekürzt aus A.T. Jones, The Bible in Education 83-90)
Quelle: "Unser Festes Fundament", Ausgabe 6/2000
 
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