Für heute haben wir uns was Größeres vorgenommen. Wir schaffen es immerhin auf 9 Uhr zur Garage, unser Auto abholen. Dann rappeln wir über das Kopfsteinpflaster am Hafen entlang Richtung Osten. Ingolf lotst mich mit dem Navi durch die Gegend. Nach ein paar Extraschleifen (ich fahre den Schildern nach, Ingolf folgt gehorsam seinem Navi...) führt uns die Straße in vielen kleinen Kürvchen hoch zum Vesuv. In einem Heft über den Vesuv, das Ingolf in Solfatara erworben hat, konnte man eine Seilbahn sehen. Also überlege ich, ob ich nicht doch lieber mit einer Gondel genüßlich und bequem zum Krater gondeln will. Dazu müßte man unterwegs irgendwann rechts abbiegen. Ich entscheide mich dann aber doch, die 300 Höhenmeter zu Fuß zu erklimmen. Daran habe ich gut getan - später erfahren wir oben auf dem Berg, dass es die Seilbahn seit Jahren schon nicht mehr gibt!
Als wir am Parkplatz eintreffen, sind die Besucherautos noch überschaubar. Wir durchschreiten den "Eingang" mit dem Kassenhäuschen, zahlen unseren Obolus (8 Euro?) und dürfen nach oben schreiten. Ingolf nimmt dankbar die angebotenen Laufstöcke entgegen - ich hangel mich lieber am Holzgeländer hoch. Tatsächlich schnaufe ich mir die Lunge aus dem Hals und hänge alle 50 Meter ächzend überm Geländer. Eigentlich ist es aber gar nicht besonders weit - nur eben ein bißchen steil für meine mangelnde Kondition. Leider habe ich meinen Fotoapparat im Auto liegen gelassen - nun muss Ingolf eben ein paar Fotos mehr für mich mit machen.
Schließlich komme ich auch oben an. Das Kratergelände ist schon sehr beeindruckend. Es sind einige Grad weniger als im Tal, die Temperaturen sind wirklich erträglich. Von dort oben kann man auch Pompeji sehen - wohin wir anschließend fahren wollen. Wenn der Vesuv tatsächlich wieder ausbrechen sollte, bleibt von Neapel jedenfalls nicht mehr viel übrig, das ist mal sicher. Die Stadt schmiegt sich ja förmlich an die Vesuv-Abhänge. Und von hier oben sieht man auch, dass der Flughafen fast mitten in der Stadt liegt.
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