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... Frucht: Alraune
... Frucht: Granatapfel

 

Letzte Aktualisierung: 16.01.2015 1:14

 

 


FRÜCHTE: GRANATAPFEL
 
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Herkunft:
 
Botanisch gesehen galt der Granatapfel (Punica granatum) lange als eine ziemlich isolierte Erscheinung. Er gehört zur Gattung Punica, nach der später auch eine bestimmte Fruchtsaftmarke benannt wurde. Zur Gattung Punica gehört nur noch eine weitere Art, die ausschließlich auf der kargen Insel Sokotra im Indischen Ozean vorkommt. Heute wird der Granatapfel in allen geeigneten Klimagebieten angebaut. Dazu zählen sowohl Asien als auch der Mittelmeerraum. Ursprünglich dürfte er aus dem Raum zwischen dem Iran und Indien kommen, also wohl aus dem ehemaligen Persien und Pakistan. Dennoch war er vor allem bei den Römern und den Ägyptern eine beliebte Frucht. Heute findet man ihn vor allem in den Tropen und Subtropen wie: im Iran, in Israel, in Ägypten, in Spanien und in Tunesien.

Die Wuchsform des Granatapfels ist strauchförmig oder baumartig (bis zu 7m). Seine Blätter sind relativ klein, grün und von ovaler bis länglich-elliptischer Form. Neuaustrieb ist rötlich gefärbt. Das Laub wird, in unseren Breiten, im Winter abgeworfen. In den Anbaugebieten wird es meist behalten.

Die Blüten entstehen in den Blattachseln. Meist an den Enden kurzer Äste. Sie sind feuerrot und besitzen einen festen Kelch. Die Blütenblätter sind geknittert und erinnern vom Aussehen an Krepppapier. Aus den Blüten entwickeln sich die Früchte, die Granatäpfel. Das Wurzelsystem ist sehr umfangreich, da es an trockene Gebiete angepasst ist. Es gibt einige Zwerg- und Zierformen des fruchttragenden Granatapfels, die ebenfalls blühen und Früchte tragen.
 
Biblisches, Fundstellen:
 
2. Mose 28, 34: ...erst ein goldenes Glöckchen, dann einen Granatapfel und wieder ein goldenes Glöckchen und einen Granatapfel ringsum an dem Saum des Oberkleides.
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2. Mose 39, 26: ...erst ein Glöckchen, dann einen Granatapfel und wieder ein Glöckchen und einen Granatapfel, ringsum an den Saum des Oberkleides, um darin den Dienst zu verrichten - wie der HERR dem Mose geboten hatte.
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1. Samuel 14, 2: ...Und Saul saß am Rand von Gibea unter dem Granatapfelbaum, der in Migron steht; und das Kriegsvolk bei ihm war etwa sechshundert Mann.
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Hoheslied 4, 3: ...Wie eine karmesinrote Schnur sind deine Lippen, und dein Mund ist lieblich. Wie eine Granatapfelscheibe schimmert deine Schläfe hinter deinem Schleier hervor.
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Hoheslied 4, 13: ...Was dir entsprosst, ist ein Lustgarten von Granatapfelbäumen samt köstlichen Früchten, Hennasträuchern samt Narden,
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Hoheslied 6, 7: ...Wie eine Granatapfelscheibe schimmert deine Schläfe hinter deinem Schleier hervor.
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Hoheslied 6, 11: ...In den Nussgarten ging ich hinab, um die jungen Triebe des Tales zu besehen, um zu sehen, ob der Weinstock treibt, ob die Granatapfelbäume blühen,
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Hoheslied 7, 13: ...Wir wollen uns früh aufmachen zu den Weinbergen, wollen sehen, ob der Weinstock treibt, die Weinblüte aufgegangen ist, ob die Granatapfelbäume blühen. Dort will ich dir meine Liebe schenken.
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Joel 1, 12: ...Die Weinstöcke und Feigenbäume sind verdorrt, ebenso die Granatapfelbäume, Palmen und Apfelbäume und auch alle anderen. Und mit ihnen ist alle Lebensfreude vertrocknet.
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Hagai 2, 19: ...Liegt denn die Saat noch in der Scheune oder tragen Weinstock, Feigenbaum, Granatapfelbaum und Olivenbaum schon Früchte? Von diesem Tag an werde ich wieder segnen.«
 
Wirkung und Verwendung:
 
Die Früchte werden als Frischobst gegessen. Dazu kann man die Frucht in ungeöffnetem Zustand weich kneten und dann den Saft aus ihr trinken oder einfach aufschneiden und das Fruchtfleisch heraus lösen. Die weißen Wände zwischen den Fruchtkammern sind bitter und werden nicht gegessen. Die Früchte werden auch zu Grenadinesirup und Saft verarbeitet. In Indien wird das Fruchtfleisch getrocknet und ein Gewürz daraus zu bereitet. Die Schale der Frucht wird als Heilmittel in der Volksmedizin verwendet.
 
Granatapfelsaft kann bei Dialyse-Patienten Infektionen und Herzerkrankungen verhindern. Dies hat ein internationales Forscherteam herausgefunden: Menschen mit Nierenversagen, die regelmässig Granatapfelsaft zu sich nehmen, haben ein geringeres Risiko, sich zu infizieren und erkranken seltener an Herz-Kreislaufbeschwerden, berichteten Wissenschaftler um Batya Kristal vom Western Galilee Hospital in Israel.

Die Wissenschaftler betonen, dass sich ihre Studie in eine Reihe von Untersuchungen einordnet, die schon früher gezeigt hatten, dass Granatapfelsaft antioxidative und antientzündliche Eigenschaften hat. «Dauerhafter Konsum von Granatapfelsaft reduziert offenbar das Risiko von Erkrankungen bei Dialyse-Patienten und erhöht damit die Lebensqualität dieser Menschen», resümiert Kristal.

Für die Wirkungen des Granatapfels sind besondere Pflanzenstoffe, die Polyphenole, in ausreichend hoher Konzentration besonders wichtig. Polyphenole wirken antioxidativ, antientzündlich und krebshemmend. Täglich sollten mindestens 500 mg Granatapfel-Polyphenole verzehrt werden. Der Saft von Granatäpfeln enthält drei Mal mehr Antioxidantien als Rotwein und grüner Tee. Dabei handelt es sich um reichliche Mengen von Polyphenolen, Tanninen und Anthocyaninen. Auf Grund dieser hohen Ansammlung von Radikalfängern haben die Granatäpfel einen sehr hohen ORAC-Wert: Er liegt bei 3.307. Außerdem ist der Granatapfel eine gute Quelle für die Vitamine A, C und E. Der Exot enthält auch reichlich Kalium und die Mineralstoffe Kalzium und Eisen.

Andere Studien weisen dem Saft eine wohltuende Wirkung bei Haut-, Brust- und Prostatakrebs und Magengeschwüren nach.
 
Interessantes:
 
Die Blüten der Granatäpfel besitzen eine höchst ungewöhnliche Eigenschaft, nämlich einen doppelten Kreis von Fruchtblättern. Die Fruchtblätter sind jene Organe, an denen die Samen wachsen und die bei der Reife die Frucht bilden. Bei den übrigen Blütenpflanzen gibt es nur einen einfachen Kreis von Fruchtblättern oder eine nicht in Kreisen angeordnete Vielzahl davon. Beim Granatapfel bilden beide Fruchtblattkreise gemeinsam die kugelrunde, dunkelrote Frucht. Wegen dieses einzigartigen Merkmals hat man die beiden Punica-Arten lange als eigenständige Pflanzenfamilie angesehen. Heute rechnet man sie allerdings zu den Weiderichgewächsen. Es ist also vorbei mit der Isolation.

Der Name „Granatapfel“ leitet sich von der römischen Bezeichnung „malum granatum“ ab, was „gekörnter Apfel“ bedeutet. „Granatum“ stammt ab von „granum“, zu deutsch Korn, und bezieht sich auf das gekörnte Fruchtfleisch mit den vielen Samen (granatus = körnig, samenreich). Die spanische Stadt und Provinz Granada ist nach ihm benannt. Auch das Herrschaftssymbol, das Zepter, dürfte auf den Granatapfel zurückzuführen sein. Auf denselben Wortstamm geht übrigens auch das Wort „Granate“ zurück, welches also eine Waffe bezeichnet, die in viele kleine Körner detoniert. Die Eigenschaft, eine Fülle saftiger Körner zu enthalten, steckt wohl auch hinter der Bedeutung des Granatapfels als Symbol für Reichtum, Überfluss und Fruchtbarkeit.

Der Granatapfel ist eine sehr alte Kulturpflanze, auch wenn sein Anbau im vorderen Orient erst seit etwa 5.000 Jahren belegt ist. Schon vor 4.000 Jahren wurde er dann in Ägypten als Grabbeigabe verwendet. Man vermutet, dass es sich auch bei dem „Baum der Erkenntnis“, welcher nach dem Ersten Buch Mose im Paradies stand und von dem bekanntlich eine große Versuchung ausging, um einen Granatapfelbaum gehandelt hat. Dies lässt sich aber nicht sicher belegen, einerseits natürlich, weil der Rückweg ins Paradies versperrt ist, so dass wir nicht nachsehen gehen können, andererseits wegen Unklarheiten in der Bedeutung mancher althebräischer Wörter. Es gab damals noch keine Botaniker und somit auch keine wissenschaftlich exakte Nomenklatur.

Sicher ist jedoch, dass die Frucht bei den Römern auch „Punischer Apfel“ oder „Phönizischer Apfel“ hieß (lateinisch „malum punicum“), da sie sie hauptsächlich aus der phönizischen Niederlassung Karthago in Nordafrika einführten und die Karthager bei den Römern „Punier“ genannt wurden. Bekanntlich wurde die Handelsmetropole Karthago von den Römern in den drei Punischen Kriegen letztlich dem Erdboden gleichgemacht, nachdem zwischenzeitlich der Punier Hannibal den Römern fast den Todesstoß versetzt hätte. Da er jedoch nur Elefanten, aber keine Granaten zu seiner Verfügung hatte, behielten am Ende die Römer die Oberhand.

Wir können aus alledem den Schluss ziehen, dass eine Punica-Oase eine Wasserstelle in der nordafrikanischen Wüste ist, wo Granatapfelbäume vorkommen, nicht unbedingt aber auch Elefanten oder anderes Kriegsgerät. Wir können ferner vermuten, dass Hannibal seinen Krieg vielleicht gewonnen hätte, hätten seine Elefanten die Römer mit Granatäpfeln bombardiert. Denn die römischen Legionäre wären zweifellos der Versuchung erlegen, diese köstlichen Früchte sofort zu verzehren, und wären so leichte Beute für die Punier gewesen. Für eine friedlichere Zukunft dieser Welt sei daher zum Schluss die Ersetzung aller militärischen Arsenale durch Elefanten und Granatäpfel empfohlen.
Quelle: tlw. Uni-Potsdam
 
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