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Letzte Aktualisierung: 17.12.2016 18:42


HERODES UND PILATUS
 
Herodes und Pilatus waren zerstritten.
 
Die biblische Erzählung berichtet, dass Pontius Pilatus, als er Jesus in Gewahrsam hatte und erfuhr, dass er Galiläer sei, ihn zu Herodes Antipas schickte, da sich dieser gerade in Jerusalem aufhielt, weil dieser für ihn zuständig sei. Herodes freute sich, da er von Jesus ein Wunder sehen wollte. Als Jesus seine herausfordernden Fragen nicht beantwortete, trieb er Spott mit ihm, indem er ihn mit einem hellglänzenden Kleid bekleidete, und schickte ihn zu Pilatus zurück. Offenbar gefiel es Herodes, in dieser Angelegenheit berücksichtigt worden zu sein, denn danach wurden Pilatus und Herodes, die früher verfeindet gewesen waren, Freunde.
 
Lukas 23, 6 - 12
Jesus vor Herodes
6 Als aber Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mensch aus Galiläa wäre.
7 Und als er vernahm, dass er ein Untertan des Herodes war, sandte er ihn zu Herodes, der in diesen Tagen auch in Jerusalem war.
8 Als aber Herodes Jesus sah, freute er sich sehr; denn er hätte ihn längst gerne gesehen; denn er hatte von ihm gehört und hoffte, er würde ein Zeichen von ihm sehen.
9 Und er fragte ihn viel. Er aber antwortete ihm nichts.
10 Die Hohenpriester aber und Schriftgelehrten standen dabei und verklagten ihn hart.
11 Aber Herodes mit seinen Soldaten verachtete und verspottete ihn, legte ihm ein weißes Gewand an und sandte ihn zurück zu Pilatus.
12 An dem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde; denn vorher waren sie einander Feind.
 
Wie übel, dass ein "gemeinsamer Feind" zwei Menschen zu "Freunden" machen kann...
 
Pontius Pilatus und Herodes sind sich eigentlich spinnefeind. Der eine regiert mit strenger Hand, der andere will sich selbst ein Denkmal setzen. Beide kämpfen um die Macht. Beide belauern einander und stecken das Feld ab, beiden klebt Blut an den Händen: Der eine hat eine Pilgergruppe aus Galiläa ermordet:
 
Lukas 13:1-2
1 Es kamen aber zu der Zeit einige, die berichteten ihm von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte.
2 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer mehr gesündigt haben als alle andern Galiläer, weil sie das erlitten haben?
 
der andere sorgte für die Hinrichtung des Täufers Johannes:
 
Markus 6:17-29
17 Denn er, Herodes, hatte hingesandt und den Johannes greifen und ihn im Gefängnis binden lassen, um der Herodias willen, der Frau seines Bruders Philippus, weil er sie geheiratet hatte.
Pfeil siehe auch "Herodes Antipas"
18 Denn Johannes hatte dem Herodes gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, die Frau deines Bruders zu haben.
19 Die Herodias aber trug es ihm nach und wollte ihn töten, und sie konnte nicht;
20 denn Herodes fürchtete den Johannes, da er wusste, dass er ein gerechter und heiliger Mann war, und er beschützte ihn; und wenn er ihn gehört hatte, war er in großer Verlegenheit, und er hörte ihn gern.
21 Und als ein geeigneter Tag kam, als Herodes an seinem Geburtstag seinen Großen und den Obersten8 und den Vornehmsten von Galiläa ein Gastmahl9 gab,
22 kam ihre, der Herodias, Tochter herein und tanzte, und sie gefiel dem Herodes und denen, die mit zu Tisch lagen. Und der König sprach zu dem Mädchen: Bitte mich, um was du willst! Und ich werde es dir geben.
23 Und er schwor ihr: Um was du mich auch bitten wirst, ich werde es dir geben bis zur Hälfte meines Reiches.
24 Und sie ging hinaus und sagte zu ihrer Mutter: Um was soll ich bitten? Die aber sprach: Um das Haupt Johannes' des Täufers!
25 Und sie ging sogleich mit Eile zu dem König hinein und bat und sagte: Ich will, dass du mir sofort auf einer Schüssel das Haupt Johannes' des Täufers gibst!
26 Und der König wurde sehr betrübt; doch um der Eide und um derer willen, die mit zu Tisch lagen, wollte er sie nicht zurückweisen.
27 Und sogleich schickte der König einen Henker und befahl, sein Haupt zu bringen. Und der ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis.
28 Und er brachte sein Haupt auf einer Schüssel und gab es dem Mädchen, und das Mädchen gab es ihrer Mutter.
29 Und als seine Jünger es hörten, kamen sie und nahmen seinen Leichnam und legten ihn in eine Gruft.
 
Ist es mehr als Zufall, dass die beiden sich nun ausgerechnet im Zusammenhang der Verurteilung und Hinrichtung Jesu näher kommen? Pilatus spielt in selbstverliebter Machtlust den starken Mann, der nach Gutdünken seinen Finger hebt oder senkt, was für seine Delinquenten Leben oder Tod bedeutet.
Er scheut keineswegs davor zurück, Menschen zu demütigen,
mit ihnen zu spielen und sie nach Belieben hin und her zu schieben.
So schickt er Jesus aus reinem Zynismus zu Herodes.
Der hingegen fühlt sich von Jesu Verhalten brüskiert, übergießt ihn mit Spott und staffiert ihn als Lumpenkönig aus, um ihn so zurück zu Pilatus zu schicken.
 
Lukas notiert, dass beide an jenem Tag zu Freunden wurden.
 
Lukas 23:12
12 An dem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde; denn vorher waren sie einander Feind.
 
Aber ihre Freundschaft ist vergiftet. Sie fußt auf dem Fundament von Selbstverliebtheit und Geltungssucht, von Machthunger und Menschenverachtung. So ist sie ein handfestes Beispiel für die Unheilsmacht der Sünde selbst, die im Herzen der Menschen Wohnung nehmen will, um Gutes in Schlechtes, Gesundes in Krankes, Verheißungsvolles in Abgründiges zu verzerren.
 
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