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Letzte Aktualisierung: 23.01.2014 4:35

 

 


BALSAMÖL (Afarsemon)
 
1. Könige 10, 10 (ELB):

10 Und sie gab dem König 120 Talente Gold und Balsamöle in sehr großer Menge und Edelsteine. Nie wieder kam so viel Balsamöl ins Land wie dieses, das die Königin von Saba dem König Salomo gab.
 
Bestgehütetes biblisches Geheimnis gelüftet - Nachricht vom 03.09.2010:

RAMAT GAN (inn) - Israelische Forscher der Abteilung für Land-Israel-Studien und Archäologie der Bar Ilan Universität in Ramat Gan haben nach dreijähriger Forschungsarbeit das bestgehütete Geheimnis aus biblischer Zeit gelüftet. Auf alten Terrassen im botanischen Garten von Ein Gedi am Toten Meer züchteten sie jene Pflanze, aus der das biblische Parfum "Afarsemon" hergestellt wurde.


Das Ergebnis ihrer Forschungen präsentierten Zohar Amar und David Iluz am 1. September 2010 bei einem Archäologenkongress in Jerusalem. Laut Bibel brachte die Königin von Saba die Pflanze dem König Salomo mit. Das sündhaft teure Parfum betörte die ägyptische Pharaonin Kleopatra und wurde in winzigen Mengen nur nahe dem Toten Meer in Jericho und in Ein Gedi produziert. Die Zucht wurde vom Königshaus in Jerusalem kontrolliert, also später von Königen Landes, das damals noch Judäa hieß und erst über 100 Jahre später vom römischen Kaiser Hadrian in "Palästina" umbenannt wurde.

Nur wenige kannten das Geheimnis, die Wildpflanze Commiphora gileadensis künstlich anzubauen und aus ihren Zweigen winzige Mengen eines duftenden Harzes zu gewinnen. Deshalb wurde es zu märchenhaften Preisen in der ganzen römischen Welt verkauft und galt als größte Einnahmequelle des Königs Herodes. Dieser finanzierte damit den Neubau des Tempels in Jerusalem, die Errichtung vieler Paläste in Massada und anderswo, sowie den Bau des größten Hafens im römischen Reich in Caesarea. In der Hebräischen Bibel findet sich für "Afarsemon" der Ausdruck "Bosem". Das Wort heißt "Wohlgeruch" oder "Balsampflanze". Es findet sich etwa in 1. Könige 10,10 bei der Episode über die Königin von Saba.

Professor Amar erzählte auf Anfrage, dass Afarsemon nicht nur Dutzende Male in der Bibel, im Talmud sowie in griechischen und römischen Schriften erwähnt und beschrieben wurde, darunter bei Plinius dem Älteren und Josefus Flavius. Amar gelang es auch, in arabischen und anderen Schriften Beschreibungen der Pflanze bis ins 18. Jahrhundert zu verfolgen. So konnte er sie als wildes Kraut identifizieren, das bis heute im "Land der Königin von Saba" wächst, also in Ostafrika, dem Jemen und Saudi-Arabien. Weil Israelis dort keinen Zugang haben, hätten deutsche und andere Freunde ein paar Samen und Zweige aus jenen Ländern mitgebracht und nach Israel geschmuggelt. "Wir waren erstaunt, dass die Pflanze in Ein Gedi sofort wucherte, als wäre sie heimgekommen."

Harz verflüchtigt sich schnell


Amar ist sich sicher, in Commiphora gileadensis, auch Opobalsemon und Kataf genannt, dem biblischen Afarsemon auf die Spur gekommen zu sein. Die Afarsemon-Industrie hatte im Altertum derart große wirtschaftliche Bedeutung, dass in Rom, beim Siegeszug nach der Zerstörung Jerusalems und des Tempels nicht nur - wie auf dem Titusbogen dargestellt - die Tempelgeräte, darunter der siebenarmige Leuchter, durch die Straßen getragen wurden, sondern auch einige Zweige der Afarsemon-Pflanze. Die Römer demonstrierten so, die Juden auch wirtschaftlich besiegt zu haben. Doch ihre Freude währte nicht lange. Damit die Römer nicht profitieren könnten, rissen jüdische Kämpfer während des Bar-Kochba-Aufstandes um das Jahr 130 alle Afarsemon-Pflanzen aus und rückten das Geheimnis der Parfumherstellung nicht heraus.

"Wir stießen auf erhebliche technische Probleme, aus den Zweigen das Harz zu gewinnen. Es verflüchtigt sich sofort. Das macht es sehr schwer, das Harz in ausreichenden Mengen zu sammeln und mit Öl zu vermischen, um es als Parfum benutzen zu können." Am Ende ist den Forschern das Kunststück doch gelungen. Ob es wirklich so herrlich riecht, wie in der Bibel berichtet? "Geruch ist eine Frage des Geschmacks und der Kultur", erwiderte Amar und rümpfte ein wenig die Nase. "Es kann nicht mit Chanel und den heutigen chemisch hergestellten Billig-Parfums konkurrieren. Aber auch die bekannten biblischen Gerüche von Mor und Levona entsprechen nicht mehr unseren heutigen Vorstellungen von Wohlgeruch."

Amar hofft darauf, dass sich jetzt moderne Parfumhersteller und die pharmazeutische Industrie der biblischen Parfumpflanze annehmen. Denn das Harz wurde nicht nur hergestellt, um Kleopatra zu erfreuen. Es wurde dem Weihrauch im Tempel beigemischt und als Wundermedizin zur Bekämpfung aggressiver Bakterien verwendet. "Afarsemon hat nicht nur eine lange Geschichte, sondern auch eine Zukunft", schwärmt Amar.

Quelle: U. Sahm

Siehe auch hier: Wiederentdeckt: Parfumpflanze schon in der Bibel erwähnt

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