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Letzte Aktualisierung: 26.12.2013 16:02
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GEWÜRZ: WERMUT |
Herkunft: | |
Der bis zu 1,20 m hohe Halbstrauch mit stark verzweigten Ästen stammt aus den gemäßigten Zonen Europas, Asiens und Nordamerikas. Die Blätter sind an beiden Seiten seidig behaart. Die kleinen, gelben Blüten bilden Rispen. | |
Biblisches: | |
Die Bibel verwendet Wermut als Synonym für Gift, also etwas Übles, und daher kommt er besonders in den Drohworten der Propheten vor: | |
5. Mose 29, 17: „Es soll keinen unter euch geben, weder Mann noch Frau, weder Sippe noch Stamm, der heute sein Herz vom Herrn, unserem Gott, abwendet und anfängt, den Göttern dieser Völker zu dienen. Es soll bei euch keine Wurzel wachsen, die Gift und Wermut hervorbringt ...“ Jeremia 23, 15: Amos 5, 7: Offenbarung 8, 11: |
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Wirkung und Verwendung: | |
Der Strauch enthält in allen Pflanzenteilen Öle und Bitterstoffe, die bereits sehr früh als Gewürz
genutzt wurden. Wermut wird hauptsächlich für den Verdauungstrakt verwendet: Er wirkt gegen
Magendruck, Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Sodbrennen, zu viel oder zu wenig Magensäure,
Blähungen, Leberentzündungen, Gallenleiden, Gelbsucht und Wassersucht.
Die Hauptverwendungsart des Wermut ist der Tee. Eine kleine Menge von getrockneten Blütenrispen und Blättern wird mit kochendem Wasser überbrüht. Dies lässt man drei Minuten ziehen und filtriert es. Wermuttee kann auch kalt getrunken werden. In homöopathischen Dosen regt Wermut den Magen und die Gallensekretion an, hilft bei Blähungen und Völlegefühl und stärkt das körpereigene Immunsystem. |
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Interessantes: | |
Das erste Mal wurde Wermut vor ca. 3000 Jahren erwähnt. Bei den Ägyptern wurde er als Wurmmittel verwendet. Von den Römern wurde Wermut anstelle von Weihrauch verbrannt, aber sie tranken ihn auch als verdauungsfördernde Zutat zu fetten Speisen. Wermuthaltige Weinzubereitungen wurden besonders vor den Mahlzeiten getrunken und hießen nach dem Hauptgewürz „Absinthium“. Große Probleme bereitete der Wermutschnaps im 19. Jahrhundert: Ein im Wermut enthaltenes Gift löst sich besonders gut in Alkohol und führt zu Hirnschäden, Muskelkrämpfen, Schwindel, Bewusstlosigkeit und körperlichem Verfall. Der Schnaps wurde daher in vielen Ländern verboten. Moderne Wermutgetränke enthalten oftmals unschädliche Ersatzstoffe. Allerdings darf heute auch wieder echter Wermut in begrenzten Mengen für Absinthgetränke verwendet werden. |
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